Solingen Junge Kunst im Zeichen der Toleranz

Solingen · Die Kunstkurse von acht Solinger Schulen beschäftigten sich mit Toleranz und Vielfalt. Das Kunstmuseum zeigt ihre Installationen, Zeichnungen und Fotografien in einer großen Ausstellung in seinen Räumen.

Zum zweiten Mal organisierte das Solinger Kunstmuseum eine große Ausstellung und damit auch einen Wettbewerb für Solinger Schulen. Zum Thema "Solingen — Vielfalt! To-leranz?" machten sich Schüler von Grund- und Leistungskursen im Fach Kunst auf Ideensuche und setzten diese dann kreativ um. Herausgekommen ist eine ebenso vielfältige wie tiefgründige Ausstellung, die heute um 17 Uhr eröffnet wird.

Zu sehen gibt es eine Fotoserie des Gymnasiums Vogelsang, die sich mit Klischees von Geschlechterrollen auseinandersetzt. Die Schüler des Grund- und Leistungskurses Kunst haben sich dabei selbst inszeniert und provozieren durch Ironie und Übertreibung.

Das Gymnasium Schwertstraße zeigt einen Film mit Interviews, die auf der Hauptstraße mit Passanten über Toleranz und ihre Grenzen geführt wurden. Der Jahrgang 9 der Albert-Schweitzer-Schule griff typische Merkmale Solingens auf und setzte sie ins Spannungsfeld von Toleranz und Vielfalt. Den Fokus der unterschiedlichsten Porträts legte der Leistungskurs der Friedrich-Albert-Lange-Schule auf den Menschen und die Vielfalt des Individuums. Für ihre Drucke und Acrylbilder nahmen sie Solinger Bürger als Motiv.

Die persönliche Vielfalt drücken die Schüler des Mildred-Scheel-Berufskollegs in ihrer Bilderserie aus, und der Grundkurs der Geschwister-Scholl-Gesamtschule erschuf einen Quader, dessen fünf Flächen von fünf Teams gestaltet wurden. Ebenfalls zeigt die "Scholle" ein Video mit der Kernaussage, dass Toleranz und Sport gut miteinander vereinbar sind.

Mit Drahtzeichnungen macht der Grundkurs des Humboldtgymnasiums auf die Vielfalt der in Solingen lebenden Menschen aufmerksam. Der Leistungskurs hat einen riesigen Scherenschnitt angefertigt, der mittels Lichtprojektionen mit verschiedenen Perspektiven auf den Menschen spielt. Der Jahrgang 9 spricht durch Streetart und thematisiert "Toleranz", aber auch "Ausgrenzung" und "Gewalt" in Graffiti-Bildern.

Eine Vielfalt an Installationen, Fotografien, Skulpturen und Zeichnungen hat die Gesamtschule Solingen mitgebracht. Eindrücklich sind die Fotos der Augen unterschiedlicher Menschen. Ein Hemd hängt im Raum — mit einem Messer in der Brust. Dahinter findet sich das Le-ben dieses Menschen in Bildern, die über die Reduzierung auf einen "To-ten" hinausweisen.

Die Zeichnungen der Solinger Synagoge richten sich gegen das Vergessen und die Skulpturen zeigen das Besondere am Anderssein. Gisela Elbracht-Iglhaut vom Kunstmuseum, das das Thema vorgegeben hat, freut sich über die komplexe Umsetzung der einzelnen Kunst-Kurse und betont: "Die Jugend arbeitet auf einem sehr hohen Niveau."

(sue)
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