Solingen Junge Kunst von Graffiti bis Theater

Solingen · Das Jugendkulturfestival "K2" im Kunstmuseum und im Klingenmuseum zeigte eine beachtliche Bandbreite.

 Sprayer Kayo Natez zeigte beim Jugendkulturfestival "K 2" seine Graffiti-Künste.

Sprayer Kayo Natez zeigte beim Jugendkulturfestival "K 2" seine Graffiti-Künste.

Foto: Stephan Köhlen

Im Ratssaal des Kunstmuseums standen die vielen Besucher, während draußen auf dem Balkon Jugendliche mit weißen Masken gegen die Fensterscheiben klopften und den Buchstaben K aufmalten - in weißer Farbe. Es waren Mitglieder des SpinaTheaters, die eine Improvisation zum Buchstaben "K" vorbereitet hatten. Denn dieser Buchstabe war am Sonntag Programm beim Jugendkulturfestival "K2". Es wurde ausgerichtet vom Klingenmuseum und vom Kunstmuseum, die beide mit dem Buchstaben "K" beginnen. Doch nicht nur das - auch das Wort Kultur beginnt damit.

Junge Kultur konnte ab 14 Uhr reichlich erlebt werden. "Das Klingenmuseum hatte sein Programm auf die Themen Essen und Klingen ausgerichtet, wir auf das Thema Kunst", sagte Gisela Elbracht-Iglhaut vom Kunstmuseum. Das begann schon auf dem Vorplatz, wo die beiden Sprayer Sebastian Malermann und Kayo Natez ein Auto von vorne bis hinten und oben bis unten gestaltet hatten - und das dem Platzregen zum Trotz. "Wir sprühen jeden Tag", sagte Sebastian, der beim Jugendstadtrat auch die Graffitigruppe leitet. Er bedauert, dass in den meisten Köpfen die Graffitikunst noch immer ein "Gangster-Image" hat. "Wir wollen das Positive herausstellen." Das Auto wurde von einer Praktikantin des Kunstmuseums zur Verfügung gestellt und wird künftig durch Solingen fahren.

Unter Anleitung vom Atelier "missfilz" selbst kreierte Mode stellten Jugendliche bei einer Modenschau vor. Musikalisch gab es von unterschiedlichen jungen Sängern und Textern aus dem Bergischen Land einiges zu hören. Eine Einführung in die Kunst des Mangazeichnens gaben Alexandra Völker und Nana Kyere. Sieben Mädchen der Amazing Dance Company führten im Ratssaal eine anspruchsvolle Choreographie auf und nahmen den ganzen Saal in Beschlag. Auch literarisch wurde etwas geboten. Der bekannte Poetry-Slammer Jason Bartsch brannte ein rasantes Wortfeuerwerk zu den Themen Literatur und Musik ab.

Dann ging es zur Karla-Preisverleihung, denn das Kunstmuseum hatte einen Filmpreis ausgeschrieben. Sieben junge Filmteams beteiligten sich. Den mit 200 Euro dotierten ersten Preis bekamen Lisa, Leon und Lind Lenkert für ihren Film "Katzenüberfall". Die übrigen Beiträge wurden für das beste Kostüm, Bühnenbild, Bildauswahl, Kamera und Licht, Schnitt und Recherche mit Kinogutscheinen belohnt. Das umfangreiche Programm konnte nur durch das Sponsoring von Thomas und Beate Busch möglich gemacht werden, wie Gisela Elbracht-Iglhaut betonte: "Uns Museen fehlt das Geld, um solche Events zu organisieren." Die Ergebnisse von "K2" begeisterten die Besucher und Elbracht-Iglhaut sagte: "Ich würde es wieder machen."

(RP)
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