Solingen Katternberg ist die erste Toleranz-Schule

Solingen · Die Grundschule feierte mit einem fröhlichen Fest, bei dem die 218 Kinder im Mittelpunkt standen, die Auszeichnung. Ihre Schüler sind jetzt die ersten Toleranz-Botschafter. "Eine tolle Leistung" sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Auf was es ankommt, verdeutlichen die Kinder auf ihre Art. "Wir passen aufeinander auf", rufen sie; und wie zum Beweis treten eng nebeneinander einige Erstklässler stellvertretend für den Unterrichtsjahrgang vor die Besucher in der Turnhalle der Grundschule Katternberger Straße. Zweitklässler steigen unterdessen auf Medizinbälle und stützen sich: "Zusammen halten wir die Balance." Wie Fische im schützenden Schwarm stärken sich derweil Kinder aus den dritten Klassen gegenseitig: "Wir halten zusammen." Die Viertklässler versetzten sogar Berge und bauen miteinander eine Pyramide, um das zu verdeutlichen.

Einfallsreich und fröhlich haben die Kinder der Grundschule Katternberger Straße gestern die Zertifizierung zur Toleranz-Schule gefeiert.

"Vor gut einem Jahr sind wir gestartet", sagte Rektorin Katharina Löwe-Hoffmann mit Blick auf das umfängliche Pensum bis zur Verleihung der Auszeichnung. Deren Basis sind drei verbindliche Regeln, die zusammen erarbeitet wurden: "Keine Gewalt!", Stopp, ich will das nicht!", "Miteinander - Füreinander!".

Allein drei Projekttage wurden durchgeführt. Regelmäßig haben die 218 Grundschüler mit dem Zertifizierungs-Trainerteam von Awalon gearbeitet, um sich einander zu achten und ohne Vorurteile miteinander zu lernen. Dies war freilich nicht nur von den Kindern zu erbringen, sondern ebenso die Lehrer beziehungsweise alle anderen am Unterrichtsleben Beteiligten wurden von den Deeskalations-Trainern geschult. Damit ist Katternberg zur Pilotschule geworden.

Das Schild mit der Auszeichnung und dem neuen Logo der sich verbindenden Hände, die den Geist der Grundschule in der Innenstadt symbolisieren, bekommt nun jedenfalls einen Ehrenplatz direkt an der Eingangspforte. Die Grundschule Katternberg ist die erste Toleranz-Schule in Deutschland.

"Ihr habt etwas Großartiges geleistet", lobte Oberbürgermeister Tim Kurzbach den Einsatz der Kinder, die damit allesamt zu Toleranzbotschaftern geworden sind. Das sei nicht selbstverständlich, zumal die Grundschule das Projekt zusätzlich gestemmt habe. Auch Schuldezernentin Dagmar Becker sprach ihre Anerkennung aus. OB Kurzbach ist Schirmherr des beispielhaften Projektes, das mit der Unterstützung durch Kiwanis, der Walbusch Jugendstiftung sowie privater Sponsoren möglich wurde.

Es hat nicht nur die Kinder stärker gemacht, sondern auch die Schule verändert. "Das Projekt hat seine eigene Dynamik entwickelt", schilderte Katharina Löwe-Hoffmann. So ist beispielsweise ein eigenes Katternberg-Lied der Kinder entstanden: "Hier sind wir - so soll es sein, wir steh'n füreinander ein".

(RP)
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