Solingen Kevin Kampl - ein gefragter Mann

Solingen · Der Fußballprofi schrieb im Donnerstag eröffneten Fanshop von Bayer 04 Leverkusen fleißig Autogramme. Im Hofgarten gibt es neben diversen Fanartikeln demnächst auch Tickets für die Spiele des Fußball-Bundesligisten zu kaufen.

Mit seiner Herkunft habe der Standort des neuen Fanshops nichts zu tun, betonte Michael Schade, Geschäftsführer des Fußballbundesligisten Bayer 04 Leverkusen und gebürtiger Solinger, ausdrücklich. Den Ausschlag habe das wachsende Interesse an der "Werkself" im Bergischen Land gegeben. "Hier haben wir in den letzten zweieinhalb Jahren über 2000 neue Dauerkartenbesitzer dazubekommen - davon allein 450 in Solingen."

Und wer Donnerstag um die Mittagszeit am Hofgartencenter vorbeikam, musste ihm zweifellos Recht geben: Eine lange Schlange hatte sich bereits über eine halbe Stunde vor der Eröffnung des Fanshops vor dem Ladenlokal gebildet. Ausgerüstet waren viele der Besucher mit Trikots, Schals - und Schreibblöcken: Denn schließlich wollte der rheinische Champions-League-Teilnehmer es nicht dabei bewenden lassen, zur Geschäftseröffnung in der Klingenstadt einfach nur die Türen aufzuschließen. Kevin Kampl, formstarker Mittelfeldmotor in Roger Schmidts Mannschaft, hatte sich rasch nach dem Training ins Auto geschwungen, um in die Klingenstadt zu fahren - dorthin, wo er nicht nur wie Michael Schade das Licht der Welt erblickt hat, sondern auch beim VfB Solingen die ersten fußballerischen Gehversuche unternommen hat. Geduldig bediente er an einem extra aufgebauten Tisch im bis zum Bersten gefüllten Geschäft die Wünsche der vielfach jugendlichen Autogrammjäger.

Zuvor allerdings musste er gemeinsam mit dem Geschäftsführer seines Arbeitgebers erst einmal die Formalitäten erledigen und das obligatorische rote Band durchschneiden. Das dürfte den Beiden leichter gefallen sein, als zu früheren Gelegenheiten, wie Schade scherzhaft verriet: "Manchmal würgt man sich mit der Schere wirklich einen ab, aber hier haben wir ja zum Glück echte Solinger Scheren."

Bald darauf begann nicht nur die Jagd nach der begehrten Unterschrift des slowenischen Nationalspielers, sondern auch die Suche nach Fanartikeln als Weihnachtsgeschenk - vom klassischen Trikot über die Tasse bis zum Quietscheentchen. "Wir wollen hier den Dialog zu den Fans verbessern", betonte Michael Schade. Wer als Fußballfan das Einkaufszentrum besuche, solle auch einen bequemen Abstecher beim Fanshop machen können. Denn dort sollen künftig auch Tickets für die Heimspiele des Bundesligisten über die Ladentheke gehen - zum Beispiel für die Champions-League-Partie gegen den AS Monaco am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr), mit der die bereits für das Achtelfinale qualifizierte Werkself die Gruppenphase im europäischen Wettbewerb ausklingen lässt.

Die Idee, einen Fanshop in Solingen zu eröffnen, sei schon länger ein Thema gewesen, erzählte Schade. Zwischen mehreren möglichen Standorten innerhalb der Klingenstadt habe man sich letztlich für den Hofgarten entschieden. Das Geschäft mit Eingang an der Außenfront ist der zweite Bayer-Fanshop außerhalb Leverkusens. Zuvor hatte der Verein noch einen Laden in Bergisch-Gladbach eröffnet. Weitere sollen folgen.

"Wir mussten schauen, wie wir uns marketingtechnisch in der Peripherie aufstellen", sagte Schade. Angesichts der Strahlkraft großer Traditionsclubs im Umland, vom 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach in rheinischen Gefilden bis zu Schalke 04 und Borussia Dortmund im Ruhrgebiet, habe man vor allem das in puncto Profifußball brachliegende Bergische Land als mögliches Einzugsgebiet erkannt.

Mit mehr Werbung um Anhänger und eine breitere Zielgruppe in der Region wollen die Leverkusener auch ihrem erklärten Ziel näherkommen, ihr Stadion öfter auszuverkaufen. Immerhin: Der Zuschauerschnitt bei den Bundesliga-Heimspielen in der BayArena liege nur noch knapp unter der Kapazität von gut 30.000 Zuschauern, sagte Schade. Ein Erfolg soll die Eröffnung des Bayer 04-Fanshops auch für das Hofgartencenter sein, in dem nach wie vor mehrere kleinere Ladenlokale leer stehen. "Wir sind glücklich, dieses neue Angebot bei uns zu haben", betonte Hofgarten-Manager Ralf Lindl - der es selbst angeblich mit dem 1. FC Köln hält. Von einem Interesse der Domstädter, sich ebenfalls in Solingen niederzulassen, sei ihm jedoch nicht bekannt, stellte er auf Nachfrage eines Medienvertreters schmunzelnd klar.

(rdl)
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