Solingen Kinder entdecken künstlerisches Talent

Solingen · Beim 30. Kindermal- und -klangfest im Theater und Konzerthaus ließen die Gäste im Kindergarten- und Grundschulalter am Samstag ihrer Kreativität freien Lauf. Rund 100 Kinder beteiligten sich an der Aktion.

 Eifrig bei der Sache waren die Kinder beim Mal- und Klangfest im Theater und Konzerthaus.

Eifrig bei der Sache waren die Kinder beim Mal- und Klangfest im Theater und Konzerthaus.

Foto: Stephan Köhlen

Wer von einer Veranstaltung für vier- bis 14-Jährige einen hohen Geräuschpegel und Gewusel erwartet hatte, sah sich getäuscht: Nachdem die jungen Gäste an der Treppe im Theaterfoyer zusammengeströmt waren, um Dagmar Stöcker beim Vorlesen der Geschichte "Tine und die Trassenräuber" zu lauschen, schlüpften sie unaufgeregt in ihre Kittel und bannten mit voller Konzentration und Ruhe ihre eigenen Ideen zur literarischen Vorlage auf das große Künstlerpapier. "Hier herrscht immer eine ganz besondere Stimmung", sagte auch Manuela Hoor vom Solinger Kulturmanagement.

Auf den Bildern der jungen Künstler sah man oft Tine, die Hauptfigur der Geschichte, mit ihrem Roller und einem mannshohen Hund. Das kleine Mädchen entdeckt, dass ein Teil der Korkenziehertrasse verschwunden ist. Sie erlebt ein spannendes Abenteuer mit der riesigen Bulldogge, dem "Tunnelwächter", und den außerirdischen "Trassenräubern" und ihrem Raumschiff, dem Urguschu. Dem ungewöhnlichen Flugobjekt soll der Boden des beliebten Rad- und Wanderweges durch die Klingenstadt als Startrampe dienen. Doch Tine findet letztlich einen anderen Ausweg.

Zum 30. Mal fand am Wochenende das Kindermal- und -klangfest im Theater und Konzerthaus statt: Ins Leben gerufen hatte es einst der Künstler Jan Boomers, seit seinem Tod im Jahr 1999 nahmen sich seine Kollegen Dagmar Stöcker und Thomas Taxus Beck der beliebten Veranstaltung an.

Bei dieser schufen die rund 100 Kinder am Samstagvormittag nicht nur ihre eigenen Kunstwerke in leuchtenden Acrylfarben - auch ihre Musikalität war gefragt: Denn im Kammermusiksaal sangen sie von Thomas Taxus Beck am Flügel begleitet gemeinsam - passend zur Geschichte - das "Trassenräuberlied" und entdeckten ihre Körper als Instrumente. Sie klatschten in die Hände, trommelten auf ihre Oberschenkel und formten Laute mithilfe ihrer Stimme. So entstand aus der Geschichte ein Hörspiel, das bei genügend Vorbestellungen auf CD gebannt wird. "Bei uns wird zuhause sogar noch das Lied vom Fest im letzten Jahr gesungen", berichtete Isabella Stoll, die mit Ehemann Andreas Köhler und ihren gemeinsamen Töchtern, der fünfjährigen Josefina, und erstmals auch mit der zweijährigen Pauline zum Kindermalfest gekommen war - und dabei erneut den Nerv des Nachwuchses traf: "Sie malen, singen und tanzen auch Zuhause gern", verriet Köhler, der die Organisatoren des Festes lobte: "Es war alles sehr gut vorbereitet, und auch die Helfer haben sich toll um die Kinder gekümmert."

Auf die Arbeit am Samstag folgte einen Tag später der verdiente Lohn: Viele Kinder kamen mit ihren Eltern wieder ins Theater. Denn gestern stand die Kür für das markanteste und treffendste Bild auf dem Programm. Das wird auf dem Plakat für das nächste Kindermalfest im kommenden Jahr zu sehen sein. Aber auch die anderen kleinen Künstler gingen natürlich nicht leer aus: Für jeden Teilnehmer gab es eine Urkunde und ein Präsent.

(ied)
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