Franziska Müller Kindern in Honduras eine bessere Zukunft ermöglichen

Solingen · Es ist eine der bewegendsten Zeiten ihres Lebens. Sehr froh und dankbar sei sie für diese Erfahrung, sagt Franziska Müller. Die 26-Jährige absolviert in einem Kinderdorf der Organisation Nuestros Pequeños Hermanos (nph) in Honduras auf der Ranch "Santa Fé" einen 13-monatigen Freiwilligendienst als Kunsttherapeutin.

Die Solingerin, die neben deutsch und englisch auch niederländisch und spanisch spricht, ist Schülerin der Walder Friedrich-Albert-Lange-Schule gewesen. 2006 war sie für ein Jahr in den USA. Anschließend hat sich an der Universität "Zuyd Hogeschool Heerlen" in den Niederlanden studiert.

In Honduras hat die Kunsttherapeutin nicht nur die Möglichkeit bekommen, eine andere Kultur kennenzulernen, sondern auch die Gelegenheit, die eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen. "Dinge wie gesunde Ernährung, gesicherte Gesundheit und das Anrecht auf Bildung sind bei uns in Europa Selbstverständlichkeiten." In Mittel- und Südamerika sei dies leider nicht so - und besonders nicht für Waisen oder Kinder aus armen Familien.

Franziska Müller ermöglicht den Kindern auf der Ranch "Santa Fé" sich bildnerisch mit Farbe, Ton, Stein oder Fotografie auszudrücken. "Es geht um die inneren Bilder und den eigenen Blick auf die Welt, in der sie leben", erklärt die 26-Jährige. Dies eröffnet den Kindern neue Fähigkeiten und Handlungsspielräume.

Ihre Idee ist jetzt, alle neun Häuser der Organisation in Mittel- und Südamerika zu besuchen - mit dem Ziel, die Kinderdörfer von Nuestros Pequeños Hermanos durch ein Kunstprojekt dauerhaft zu verbinden. Die neun Häuser sind verteilt in Zentral- und Südamerika: Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Haiti, Dominikanische Republik, Peru and Bolivien. "Ich werde alle Häuser für mindestens eine Woche besuchen und mit einer Gruppe von ungefähr 15 Kindern an dem Projekt arbeiten."

Der Start des Projektes liegt in Honduras. Von dort will sie in den Norden nach Guatemala und Mexiko reisen. Danach geht es dann Schritt für Schritt gen Süden. Das Projekt endet im Mai 2015 in Bolivien. Religion ist in Südamerika ein sehr wichtiges Thema. Deshalb will sie das Projekt unter einem religiösen Kontext gestalten. Die sieben Werke der Barmherzigkeit sollen als Leitfaden dienen. "In jedem Haus werden wir ein oder zwei Werke bearbeiten, so dass am Ende ein großes gemeinsames Kunstwerk entstehen wird."

Bildung ist nach ihren Worten der Schlüssel zu einem besseren Leben. Deshalb würden denn auch alle neun Kinderdörfer Bildungsprogramme für die Mädchen und Jungen anbieten. Diese reichen vom Montessori-Kindergarten über die Primar- und Sekundarschule bis hin zum Universitätsstudium. Aber auch berufsbildende Schulen und Ausbildungszentren für Lehrberufe zählen dazu, berichtet Franziska Müller und wünscht sich Unterstützung der Arbeit.

Günter Tewes

(RP)
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