Unfall in Solingen Kindertrecker angefahren - Fünfjähriger aus Klinik entlassen

Solingen · Warum ein 78-Jähriger am Samstag mit seinem Auto den "Treckerzug" rammte, ist noch nicht geklärt. Die Polizei befragt ihn eingehend. Gute Nachrichten gibt es derweil von dem schwer verletzten fünfjährigen Jungen.

Notfallseelsorger waren bereits am Samstag nach dem Unfall vor Ort. Pfarrer Gunnar Krüger war gestern in der Ohligser Kita, um, falls von Eltern, Kindern und Erziehern gewünscht, über das Erlebte zu sprechen.

Notfallseelsorger waren bereits am Samstag nach dem Unfall vor Ort. Pfarrer Gunnar Krüger war gestern in der Ohligser Kita, um, falls von Eltern, Kindern und Erziehern gewünscht, über das Erlebte zu sprechen.

Foto: Köhlen Stephan

Eine entscheidende Frage muss auch Tage nach dem schweren Unfall mit dem "Kinder-Treckerzug", der am Samstag von einem Auto gerammt wurde, vorerst noch unbeantwortet bleiben. Nach wie vor ist nicht geklärt, warum der 78-Jährige mit seinem Fahrzeug am Samstag in die eigens für das Fest der evangelischen Kindertagesstätte Scharrenberg abgesperrte Querstraße fuhr und frontal gegen den Rasenmähertraktor prallte, der die beiden mit zwölf Kindern besetzten Anhänger zog. "Das muss nun in dem weiteren Verfahren geklärt werden", sagte Polizeisprecherin Anja Meis am Montag unserer Redaktion.

Ein fünfjähriger Junge wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Die elf anderen Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren sowie der Fahrer des Kleintraktors wurden leicht verletzt. Dem Fünfjährigen geht es wieder besser, wie die Polizei berichtete. Er sei nach dem Unfall zur Beobachtung im Krankenhaus gewesen und am Montag aus der Klinik entlassen worden.

Am Montag war die evangelische Kindertagesstätte an der Scharrenberger Straße regulär geöffnet. Der Schock über die Ereignisse vom Samstag war indes noch immer gegenwärtig. Auch Kinder, die von dem Unfall betroffen waren, haben den Kindergarten bereits wieder besucht.

Der Ohligser Gemeindepfarrer Gunnar Krüger war am Morgen in der Einrichtung, um über das Erlebte zu sprechen - falls von Eltern, Kindern und Erziehern gewünscht. Pfarrer Dirk Stark, Vorsitzender des Presbyteriums, besuchte den Kindergarten ebenfalls. Er wünscht, sagte er, "den Kindern, Eltern und dem Team der Einrichtung, dass sie jetzt die Ruhe finden, den Schrecken des Unfalls zu verarbeiten". Dankbar sei er, so der Pfarrer, über die Hilfsangebote der Stadt, der Feuerwehr und der Notfallseelsorge.

Der 78-jährige wird jetzt von der Polizei eingehend zu den Geschehnissen befragt. Wie Polizeisprecherin Meis unserer Redaktion weiter berichtete, werden ebenso Zeugen und Betroffene von den Beamten angehört, um die genauen Umstände zu klären. Mit einem raschen Ergebnis ist nicht zu rechnen. "Bis alle Befragungen abgeschlossen sind und sich die Zeugen dazu geäußert haben, kann es noch länger dauern", erklärte die Polizeisprecherin.

Zu ersten Vermutungen, der 78-Jährige könnte aufgrund seines hohen Alters und einer dadurch möglicherweise nicht mehr ausreichend gegebenen Fahrsicherheit in die für das Kita-Fest offiziell gesperrte Straße abgebogen sein, äußert sich die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht. Neben Hinweisschildern war die Querstraße in Ohligs am Samstag auch mit einer Bake abgesperrt. Laut Polizei habe dies der Pkw-Fahrer ignoriert. Die Beamten sprachen denn auch von einer "Irrfahrt" des Seniors.

(RP)
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