Solingen Kita Pinocchio -neues Haus am alten Ort

Solingen · Die integrative Kindertagesstätte hat ihren Betrieb im Neubau an der Straße Fürker Irlen aufgenommen. 50 Kinder, darunter elf mit Behinderungen, besuchen die Einrichtung in Merscheid.

Im Raum steht der kleine Spielzeugbagger im Regal, draußen vor der Fensterscheibe das große Original: Seit Montag besuchen 50 Kinder den Neubau der Kita Pinocchio I an der Straße Fürker Irlen in Merscheid. Während die Arbeiten am Außengelände noch auf Hochtouren laufen und die drei Gruppen der Einrichtung in diesen letzten Spätsommertagen den nahegelegenen Spielplatz nutzen, ist die Einrichtung im Inneren des Gebäudes schon fast komplett. Die Indoor-Kletterburg erfreut sich großer Beliebtheit, Kartons laden zum Basteln und Bemalen ein, und die Wand zieren bereits eigene Entwürfe der Kinder zu ihrem "Wunschkindergarten."

"In unserem Versammlungsraum bekommen wir noch eine Podestlandschaft und in Kürze kommt auch die neue Küche", berichtet Claudia Hagemann, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der Pinocchio-Einrichtungen.

Unter diesem Namen gibt es in Solingen zwei Kindertagesstätten - neben der neu gebauten Einrichtung in Merscheid auch noch "Pinocchio II" an der Allgäustraße - und die Spielgruppe an der Krüdersheide.

Der Bedarf nach Modernisierung und einer größeren Fläche für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren setzten dem alten Merscheider Pavillon ein Ende: Nach dessen Abriss im vergangenen Jahr war die Kindertagesstätte provisorisch in die ehemaligen Räume des Montessori-Kinderhauses an der Sandstraße gezogen. Rund ein halbes Jahr dauerten die Arbeiten am insgesamt 1,7 Millionen Euro teuren und von Bund und Land geförderten Neubau. Die Eröffnung der neuen Niederlassung feierten Kinder, Eltern und Personal gestern ausgelassen mit Gästen aus Politik und Verwaltung. "Das ist für uns ein Durchbruch in der U 3-Betreuung", freut sich Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) über die neuen Räume. Denn mit deren Eröffnung könne Solingen 35,1 Prozent der unter Dreijährigen einen Kita-Platz anbieten - und habe damit die Zielmarke von Bund und Land überschritten.

Zudem komme die Stadt durch das Projekt auf 165 integrative Kita-Plätze, sagt Feith. Die Integration von Kindern mit Behinderung gehört auch zu den Schwerpunkten der Pinocchio-Einrichtungen. Elf Kinder mit Handicaps werden derzeit in Merscheid betreut.

Dass der notgedrungene mehrfache Umzug vor allem bei den Jüngsten mit gemischten Gefühlen verbunden ist, gibt Claudia Hagemann zu: "Einige haben sich an der Sandstraße in der Kita eingewöhnt", erklärt sie. Die eine oder andere Träne sei da schon geflossen. Dafür gebe es im neuen Haus einiges zu entdecken: "Hier ist alles sehr groß. Für die Kinder ist das wahnsinnig aufregend."

(RP)
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