Marc Westkämper Kleines Silicon Valley im Ohligser Osten

Solingen · Der Bezirksbürgermeister sieht glänzende Perspektiven für den Stadtteil. Bei der Aufwertung des Gebietes im Osten des Hauptbahnhofs nimmt er die Verwaltung in die Pflicht.

 Marc Westkämper (CDU), Bezirksbürgermeiser Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid.

Marc Westkämper (CDU), Bezirksbürgermeiser Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid.

Foto: Mak (Archiv)

Wenn Sie die letzten 20 Jahre Revue passieren lassen - wie hat sich Ohligs aus Ihrer Sicht verändert?

Westkämper Man könnte sagen, unser Stadtteil hat sich ein wenig vom Mauerblümchen zur strahlenden Rose gewandelt. Ohligs ist inzwischen sehr interessant für Zuzügler. Wichtig ist natürlich, dass die Stadtverwaltung mit dem Entwicklungstempo im Stadtteil Schritt halten kann.

Genau daran gab es zuletzt Kritik. Bezirksvertreter monierten, dass Ersatz für wegfallende Spielflächen auf dem künftig bebauten Gelände an der Hochstraße später kommen wird als geplant, und dass dabei kein klassischer Bolzplatz vorgesehen ist.

Westkämper Zunächst einmal begrüße ich sehr, dass es gelungen ist, mit Codecentric eine weltweit tätige IT-Firma bei uns anzusiedeln. Zumal dadurch auch andere Unternehmen aus der Branche angezogen werden. Eine weitere Firma hat zum Beispiel Interesse an einem nahegelegenen Grundstück angemeldet. Im Ohligser Osten könnte so etwas wie ein kleines Silicon Valley entstehen. Dabei muss allerdings die Bebauung angepasst werden. Codecentric hat Mittel für den Bau eines neuen Spielplatzes zugesagt. Es ist an der Verwaltung, das auch umzusetzen.

Seit langem ist der Bau eines Tagungshotels an der Ostseite des Hauptbahnhofs im Gespräch. Wie sehen Sie die Perspektive dafür?

Westkämper Das halte ich im Rahmen der geplanten Modernisierungsmaßnahmen durchaus für realisierbar. Ich erwarte sehr optimistisch die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für den Bahnhofsausgang an der Sauerbreystraße.

Welche Bedeutung hat das geplante Galileum für den Stadtteil?

Westkämper Das ist natürlich touristisch sehr reizvoll und fügt sich ins Gesamtpaket der Aufwertung des Ohligser Ostens ein.

Wie steht es mit der Nutzung des alten Hallenbades an der Sauerbreystraße?

Westkämper Die Anhandgabe an ein Architekturbüro erfolgt im Herbst. Dann wird geprüft, welche Nutzung des Gebäudes möglich ist. Ich bin auch hier sehr zuversichtlich, dass es attraktive Lösungen gibt.

Ungelöst ist weiterhin die Frage, was am O-Qartier passiert - auch wenn es zuletzt wieder positive Signale des Investors gegeben hat.

Westkämper Das Olbo-Gelände bleibt unsere größte Baustelle. Ich hoffe darauf, dass die Zusagen, den Bauantrag nach den Sommerferien einzureichen, eingehalten werden. Das O-Quartier ist ein wichtiger Baustein für einen funktionierenden Einzelhandel in Ohligs. Es gibt dazu keine Alternative.

Welche Geschäfte fehlen aus Ihrer Sicht im Ohligser Ortskern?

Westkämper Wir brauchen auf jeden Fall einen Vollsortimenter, ein Sportgeschäft und ein Geschäft für Kindertextilien.

Die Nachfrage nach Wohnungen in Ohligs ist sehr hoch. Gibt es in Zukunft überhaupt noch weitere bebaubare Wohnflächen im Stadtteil?

Westkämper Sicherlich nicht in der Größenordnung wie im Gebiet Siebels oder am Börkhauser Feld. Die Fläche am Hermann-Löns-Weg, bei der nach den Sommerferien die Planungen anstehen, ist die letzte in der Größenordnung mit um die 100 Wohneinheiten.

Was macht für Sie den Stadtteil so reizvoll?

Westkämper Ohligs hat alles. Wir bieten eine gute Infrastruktur mit einer hervorragenden Verkehrsanbindung, eine sehr schöne Fußgängerzone mit inhabergeführten Geschäften, einen hohen Erholungswert mit dem Lochbachtal, dem Heidebad oder dem Engelsberger Hof. Zudem haben wir ein Bürgerbüro, in dem man viele wichtige Angelegenheiten vor Ort erledigen kann. Das müssen wir unbedingt erhalten.

ALEXANDER RIEDEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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