Ihk-Empfang Kontakte knüpfen im Burger Rittersaal

Solingen · Rund 190 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren der Einladung der Industrie- und Handelskammer nach Schloss Burg gefolgt.

Jamaika? - "Ich hoffe, dass das klappt." Paradise Paper? - "Sauerei." E-Auto? - "Gerade eins gekauft!" Gewerbesteuer? - "Wir bleiben bei unserem Wort!" Der Präsident der Industrie- und Handelskammer, Thomas Meyer, und Oberbürgermeister Tim Kurzbach antworteten auf die kurzen Fragen des Moderators Thorsten Kabitz (Radio RSG) beim Empfang der Solinger Wirtschaft auf Schloss Burg ebenso spontan wie eindeutig. Und beide, der Präsident der IHK und auch der Solinger Verwaltungschef, gehen in ihrer Einschätzung davon aus, in diesem Jahr viel erreicht zu haben von jenen Dingen, die man sich vorgenommen hat: "Über 80 Prozent", sagte Meyer, "da kann ich mithalten", so Kurzbach.

Im siebten Jahr in Folge geht es der Solinger wie der Bergischen Wirtschaft gut. Mit einigen Abstrichen in diesem Jahr allerdings in der Klingenstadt. "Aber wir klagen auf hohem Niveau", sagte Meyer mit Blick auf den Konjunkturverlauf. Einig waren sich Kurzbach und Meyer insbesondere beim Thema Ausbildung: "In Solingen wird zu wenig ausgebildet, hier müssen wir mehr tun", sagten Kurzbach und Meyer unisono.

Zum Auftakt der Veranstaltung hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge im Rittersaal die rund 190 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung begrüßt. "Plaudern, netzwerken und Kontakte knüpfen" - für Wenge sind dies "im Wohnzimmer der Bergischen" die wichtigsten Aspekte des Empfangs. Er erinnerte aber auch an den Schutz des Namens Solingen, den sich die IHK seit Jahren auf die Fahnen geschrieben hat. "Hier konnten in diesem Jahr wieder weltweit einige Erfolge erzielt werden", sagte er mit Blick auf 26.000 beschlagnahmte Messer in China, 1600 Besteckkoffer in Griechenland, selbst 50 Nageletuis in Russland. "Es gelingt immer mehr, den Fälschersumpf auszutrocknen", betonte der Hauptgeschäftsführer der IHK. Gleichwohl: "Es werden leider auch in Solingen Messer gefälscht. Das darf nicht sein, auch dagegen gehen wir vor."

Die Digitalisierung, Start-ups, Grundsteuer, A 3-Anschluss - bevor es ans üppige Büffet und ans Netzwerken ging, erklärten Tim Kurzbach und Thomas Meyer noch Grundlegendes zur Wirtschaft. "Die hat bei mir immer ein offenes Ohr", versicherte der Oberbürgermeister, und ergänzte, dass infrastrukturelle Verbesserungen auch nur in Zusammenarbeit mit den Nachbarn, beispielsweise Langenfeld, gelingen können. Zu dieser Stadt sei über Jahre hinweg eine "Nichtkultur" gepflegt worden, nun sei man aber in vertrauensvollen Gesprächen. Und Thomas Meyer hofft, dass gerade bei der Verbesserung der Infrastruktur endlich schnelle Entscheidungen getroffen werden. "Bei der Zufahrt zur A 3 gibt es Stau ohne Ende", sagte der IHK-Präsident. Auch er betonte den regionalen Konsens.

 Nicht verwandt: Hans Peters (l.) früherer DGB-Regionsvorsitzender, und der städtische Pressesprecher Lutz Peters.

Nicht verwandt: Hans Peters (l.) früherer DGB-Regionsvorsitzender, und der städtische Pressesprecher Lutz Peters.

Foto: Vetter Uwe

Verhungern mussten die Gäste des Empfangs angesichts der allgemein guten wirtschaftlichen Lage nicht. Im Schloss-Restaurant und Engelbertsaal wurden zum Netzwerken und Kontakte knüpfen erlesene Speisen gereicht: Maronensüppchen, butterzartes Angus-Filet mit Trüffelschaum, Filet vom Kabeljau mit Nussbutterstampf, italienische Vorspeisen oder unter anderem Tataki vom Rind, Tandoori vom Hausschwein oder Lachs in Soja mariniert.

Zur Krönung obendrauf konnte man sich im "Foyer der süßen Sünden" beispielsweise noch Mousse vom Winterapfel mit Schokoladencremiso oder einen lauwarmen Schoko-Brownie mit Joghurt und Honig gönnen.

(uwv)
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