Solingen Krumbein kandidiert in Dormagen als Beigeordneter

Solingen · Robert Krumbein hat nicht widerstehen können, als er die Ausschreibung der Stadt Dormagen gelesen hat. Dort wird händeringend ein Nachfolger für den Ersten Beigeordneten Kai Uffelmann gesucht, der zum Ende des Monats aus seinem Amt ausscheidet und nach Norddeutschland wechselt. "Abgesehen vom Bundeskanzler war es ein Lebenstraum von mir, einmal in meiner Heimatstadt eine verantwortungsvolle Stelle zu übernehmen, um mich für die Stadt und ihre Menschen einzusetzen", sagt der 58-Jährige.

27 Jahre hatte Robert Krumbein für die SPD im Dormagener Stadtrat mitgearbeitet, um im Herbst 2008 als Beigeordneter in die Verwaltungsspitze der Stadt Solingen zu wechseln. "Ich bin mir bewusst, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht ist, hier mit so einer Botschaft zu überraschen. Aber so schnell wird sich diese Gelegenheit nicht noch einmal bieten."

Nach den Vorberatungen in den Dormagener Fraktionsspitzen gilt der Jurist unter den 23 Bewerbern als Favorit auf das Amt des Bürgermeister-Vertreters. In dieser Rolle allerdings sieht sich Krumbein nicht: "Ich habe mich beworben, jetzt liegt die Entscheidung beim Rat". Persönliche Vorstellungstermine mit einem halben Dutzend Kandidaten - dazu zählt Robert Krumbein - sind für den 11. und 12. Juni geplant, so dass sich die Ratspolitiker eine Meinung über die Bewerber bilden können, bevor am 16. Juni im Rat die Wahl des Ersten Beigeordneten ansteht.

Ein unvorhergesehener Abschied von Robert Krumbein würde in Solingen große Probleme bereiten. Seit der Wahl des damaligen Sportdezernenten Norbert Feith zum Oberbürgermeister ist die Stelle des vierten Beigeordneten in der Klingenstadt vakant. Die Arbeit ist seitdem auf die Schultern von Krumbein, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und Kämmerer Ralf Weeke verteilt. Der jüngste Hilferuf der drei Dezernenten, das Quartett wieder zu komplettieren, ist bislang verpufft. "Sollte ich tatsächlich wechseln, muss sich die Politik zwingend Gedanken darüber machen, wie die Verwaltungsspitze neu organisiert wird. Nur bei einer Neubesetzung kann es nicht bleiben", erklärt Krumbein.

Ein Datum für einen möglichen Abschied gibt es im Übrigen nicht. "Ich werde meine Kollegen in keinem Fall im Stich lassen." Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld werde mit Sicherheit Verständnis dafür haben, dass im Fall der Fälle erst die Nachfolge in Solingen geklärt sein muss.

(gra)
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