Solingen Kultur sieht Orchesterfusion kritisch

Solingen · Eine Orchesterfusion der Bergischen Symphoniker mit den Wuppertaler Sinfonikern trifft im Kulturausschuss auf wenig Sympathie. Das ist in der jüngsten Sitzung im Klingenmuseum in Gräfrath deutlich geworden. Am Ende der Debatte zieht Oberbürgermeister Norbert Feith denn auch das Fazit, dass die kleine Lösung freilich ein denkbarer Weg sei, der mit den Kollegen in Remscheid zu besprechen wäre. Die Kulturpolitiker schrecken vor den anfänglichen Mehrkosten einer Fusion zurück.

Das ist auch Thema für die Bezirksregierung. In einer Mail an Remscheids Kulturdezernent Christian Henkelmann bezeichnet die Kommunalaufsicht einen Haustarifvertrag für einen fusioniertes Orchester als "enorm hilfreich". Zugleich macht eine Sprecherin deutlich, dass die Alternative zur Fusion keineswegs "Weitermachen wie bisher" sein könne. Tariferhöhungen bei den Symphonikern machten bald höhere Zuschüsse der Städte ans Orchester nötig. Das sei angesichts der Haushaltssituation von Solingen und Remscheid "nicht mehr vertretbar".

Das Ziel müsse sein, die Beteiligen dahingehend zu motivieren, zum gemeinsamen Orchester zu stehen, betont Manfred Krause (Grüne) während der Sitzung im Solinger Kulturausschuss. Nach seiner Überzeugung ist eine große Orchesterfusion weder sinnvoll noch finanziell verantwortbar. Krause spricht von einem "klaren Bekenntnis zu unserem gemeinsamen Orchester mit Remscheid, damit ein Rest der Hochkultur in den beiden Städten erhalten werden kann". Skepsis gegenüber der Fusion mit Wuppertal auch bei Sebastian Haug (CDU): Die Überbrückungskosten seien gewaltig. Aus Sicht der Dorothee Daun (SPD) sind die Fakten jedenfalls eindeutig. Nun müsse es darum gehen, das Solinger und Remscheider Orchester tragfähig für die Zukunft zu machen. Auch Sigurd Bickenbach (FDP) erteilt der Orchesterfusion eine Absage: Das komme für ihn nicht infrage.

(RP)
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