Solingen Kulturelle Kooperation für Fördergelder

Solingen · Die drei bergischen Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal wollen ihre Zusammenarbeit stärken.

Die drei bergischen Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal wollen auf dem Gebiet der Kultur ihre Zusammenarbeit stärken. Dazu soll in mehreren Schritten geprüft werden, wo dies erfolgreich gelingen kann. Dabei gehe es nicht vordergründig um Einsparungen, sondern um die Entwicklung gemeinsamer Initiativen, die sowohl in die Städte hinein ausstrahlen wie auch nach außen hin Resonanz erzeugen.

"Wir wollen Erfolge schaffen und keine Misserfolge produzieren", sagte Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gestern nach einem ersten Treffen im Teo Otto Theater. Den ganzen Tag über haben etwa 40 Kulturschaffende aus den drei Städten sowie Vertreter aus der Politik über die Chancen des Kulturraums Bergisches Land in Workshops Gespräche geführt.

Welchen Wert die Städte auf dieses Thema legen, zeigte sich an der Präsenz der drei Verwaltungsspitzen. Außer den Kämmerern und Kulturdezernenten waren neben Mast-Weisz auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach (Solingen) und Andreas Mucke (Wuppertal) zugegen.

Tim Kurzbach zeigte die politischen Motive auf, die zu einer solchen gemeinsamen Veranstaltung geführt haben. Die Landesregierung hat angekündigt, den Kulturetat im Laufe der Legislaturperiode auf 100 Millionen Euro zu verdoppeln. "Damit wir überhaupt eine Chance haben, in Düsseldorf Gehör zu finden, müssen wir als Region auftreten", betonte Kurzbach. Es brauche inhaltliche Lösungen, um die kulturelle Arbeit auch in Zukunft zu sichern. Die Rahmenbedingungen seien festgezurrt: Mehr Geld in der Kultur werde es in den nächsten Jahren nicht geben, aber die Preise für Personal und Aufführungen werden steigen.

Wie eine bessere Zusammenarbeit künftig aussehen könnte, sei absolut offen, betonte Mast-Weisz. Es gebe keine Vorgaben. Eine Fusionierung der Orchester sei kein Thema.

Diesen ergebnissoffenen Prozess moderiert Professor Dr. Oliver Scheytt. Der frühere Kulturdezernent der Stadt Essen leitet eine eigene Firma "Kulturexpert", die sich unter anderem darauf spezialisiert hat, mit unterschiedlichen Partnern gemeinsame Aufgabenfelder zu entwickeln. Scheytt nennt drei Voraussetzungen für einen Erfolg der Kooperation. Es müssen sinn- und wirkungsvolle Projekte sein, alle Beteiligten müssen etwas davon haben, und die Teilnehmer müssen Spaß an der Zusammenarbeit haben. Wenn einer nur zähneknirschend mitmache und keinen Spaß habe an einer Kooperation, dann hat es keinen Zweck, sagte Scheytt. Das wäre reiner Aktionismus. Wuppertals OB Mucke versicherte, über alle Themen mit Remscheid und Solingen auf Augenhöhe sprechen zu wollen.

In einem nächsten Schritt sollen Stärken und Schwächen analysiert werden, um anschließend auszuloten, welche Stärken weiterentwickelt werden können. In einem halben Jahr will Scheytt Ergebnisse vorlegen. Das sollen keine halbjährigen Projekte sein, sondern Kooperationen über mehrere Jahre.

(RP)
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