Solingen Kunden haben 2,5 Milliarden Euro gespart

Solingen · Die Stadt-Sparkasse Solingen hat an der Hauptstelle an der Kölner Straße ein Telefon-Service-Center eingerichtet. 2016 wird das Filialnetz überprüft.

Trotz des weiter anhaltenden niedrigen Zinsniveaus hat die Stadt-Sparkasse Solingen im Geschäftsjahr 2014 "ein durchaus gutes Ergebnis erzielt", sagte gestern der Vorsitzende des Sparkassen-Vorstandes, Stefan Grunwald. Das Kreditinstitut rechnet erneut mit einem Jahresüberschuss von vier Millionen Euro. "Wir haben unsere Position nicht nur festigen, sondern ausbauen können", so Grunwald.

Es werde aber zunehmend anspruchsvoller, ein Ergebnis auf diesem Niveau zu halten. Das mickrige Zinsniveau, verändertes Verbraucherverhalten, ein verstärkter Wettbewerbsdruck und regulatorische Anforderungen würden das Geschäft erschweren. Letztere würden zu Kostentreibern, auch dies könnte die Erträge belasten: "Das ist absehbar", sagte Grunwald.

Gleichwohl konnte die Sparkasse 2014 sowohl im Kredit-, als auch im Einlagengeschäft zulegen. Das Kreditvolumen stieg im Berichtsjahr um 3,4 Prozent auf 1,656 Milliarden Euro, die Einlagen kletterten um 2,8 Prozent auf 1,702 Milliarden Euro in die Höhe. Viele Kunden würden ihr Geld kurzfristig anlegen "sie bekommen dafür aber keine adäquaten Zinsen", sagte Grunwald. Allein die täglich fälligen Einlagen hätten ein Volumen von 714 Millionen Euro erreicht, 2007 habe dieser Wert noch bei 342 Millionen Euro gelegen.

Anlagen in Wertpapiere beziehungsweise Investmentfonds mit einer möglichen höheren Verzinsung würden sich deshalb anbieten, "aber das ist nur ein Baustein, um einen Inflationsausgleich zu ermöglichen", sagte der Sparkassen-Vorstand. Intensive Beratung bei der Geldanlage sei deshalb erforderlich. "Insgesamt haben die Kunden bei uns 2,5 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Damit sind wir Marktführer."

Die Beratungs- und Servicequalität will das Kreditinstitut weiter ausbauen. Dazu gehört auch ein neues Telefon-Service-Center, das im November vergangenen Jahres an den Start gegangen und in der Hauptstelle der Sparkasse an der Kölner Straße untergebracht ist - "und nicht irgendwo in Fernost", sagte Sparkassen-Vorstandsmitglied Manfred Kartenberg.

Unter der Rufnummer 2860 sind die insgesamt 19 Mitarbeiter - "allesamt langjährige Sparkassen-Angestellte" - montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr zu erreichen. "Das Telefon-Service-Center bietet einen echten Marktwert für unsere Kunden", sagte Kartenberg, "insbesondere durch die Erreichbarkeit außerhalb der üblichen Öffnungszeiten".

Über 4200 Anrufe pro Woche wurden bereits verzeichnet, Informationen zu rund 50 Dienstleistungen können die Kunden Service-Center abfragen. Beispielsweise Kontostände beziehungsweise Umsätze abfragen, Termin vereinbaren oder Zahlungsaufträge abgeben oder Karten sperren lassen. "Das Service-Center bringt auch für unsere Kundenberater Freiräume", sagte Kartenberg. Im laufenden Geschäftsjahr will die Stadt-Sparkasse das im vergangenen Jahr aufgelegte "Fitnessprogramm" weiter verstärkt mit Leben füllen und die Service- und Beratungsqualität kontinuierlich ausbauen. "Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt", sagte Stefan Grunwald.

Erst 2016 wird sich das Kreditinstitut aber mit dem Filialnetz beschäftigen. "Wir wollen uns nicht grundsätzlich aus den Stadtteilen zurückziehen", erklärte Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Stefan Grunwald. Aber beispielsweise gebe es in der Stadtmitte gleich drei Standorte, die fußläufig nur wenige Meter auseinanderliegen. "Wir müssen auch schauen, ob wir an jedem Standort alle Angebote vorgehalten müssen."

(RP)
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