Solingen Lebensweisheiten und zündende Pointen

Solingen · Im Gräfrather Kammerspielchen war die Komödie "Eine Bank in der Sonne" zu sehen.

 Rainer Hannemann, Ariane von dem Bussche und Claus Wilcke (von links) in "Eine Bank in der Sonne".

Rainer Hannemann, Ariane von dem Bussche und Claus Wilcke (von links) in "Eine Bank in der Sonne".

Foto: Janicki (Archiv)

Das kleine Gräfrather Theater an der Gerberstraße befindet sich in seiner vierten Spielzeit. Dem Publikum wird ein breites Repertoire an Boulevardstücken, abgewechselt mit Kabarett- und Musikabenden geboten. Mit der gelungenen Produktion der Komödie "Eine Bank in der Sonne" von Ron Clark war dort jetzt ein ganz besonderer Leckerbissen der Schauspielkunst zu sehen.

Die stumme Hauptrolle in dieser bezaubernden Dreiecksgeschichte mit viel Situationskomik spielt allerdings die Gartenbank in der Seniorenresidenz. Burt und Harold, der eine fein herausgeputzt, der andere schlunzig im Pyjama samt vergammeltem Morgenmantel gekleidet, sind eigentlich alte Freunde und haben viele gemeinsame Erlebnisse. Trotzdem tauschen sie auf ihrer Bank regelmäßig Bosheiten aus, sie kabbeln sich, erzählen sich ihre Wehwehchen, aber helfen sich auch gegenseitig, wenn plötzlich wieder die Gicht zuschlägt.

Alles wird anders als die flotte Adrienne, ein ehemaliger Filmstar, in ihr Altenheim einzieht. Aus den alten Herren werden Rivalen der Liebe, sie schäkern mit ihr und umgarnen intensiv die kokette Dame, bis fast der Arzt kommt. Am Ende bleiben den beiden alten Herren aber nur Enttäuschung und ihr gewohnter Platz in der Sonne auf der Bank. Aber es ist noch Zeit, erneut über ihr Leben zu reflektieren und einen Disput auszufechten, vielleicht ist es ihre letzte Begegnung.

Das Trio Ariane von dem Bussche, Rainer Hannemann und Claus Wilcke spielt diese Komödie mit begeisternder Intensität, besonders Claus Wilcke kostet seine Pointen hinreißend aus und sorgt für viele Lacher im Publikum. Wilcke, bekannt durch seine vielen Rollen in Film und Fernsehen, sorgt in den ausgewogenen Dialogen aber auch für einige nachdenkliche Momente, bei denen es mucksmäuschenstill bleibt im gut besuchten Zuschauerraum.

Diese brillant gespielte Komödie kann man sicher als einen Höhepunkt der an begeisternden Aufführungen sicher nicht armen Saison im Gräfrather Theater Kammerspielchen bezeichnen.

Die nächsten Aufführungen an der Gerberstraße sind am 8., 9. und 15. Mai um 20 Uhr, am 10. und 17. Mai um 15 Uhr.

Kartenreservierungen telefonisch unter 0202 94699920 oder 01749072995. www.theater-kammerspielchen.de

(RP)
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