Solingen Letzter Akt vor Hochwasserschutz

Solingen · Bis zum Ende des Jahres soll das Planverfahren zur Tieferlegung des Eschbachs abgeschlossen sein.

Auch wenn Baustellenampeln, Absperrungen und damit verbundene Staus an der Eschbachstraße mitunter die Geduld der Anwohner strapazieren - über den langfristigen Nutzen des Bauvorhabens sind sich die Betroffenen einig: Immer wieder war der Eschbach in der Vergangenheit über die Ufer getreten und hatte die Bevölkerung Unterburgs in Atem gehalten. Zudem erwies sich die Ufermauer als äußerst marode. Ab dem Herbst 2015 und damit ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen will die Stadt beide Probleme in Angriff nehmen: Das Bett des Baches wird dabei ausgebaggert und geringfügig verbreitert, damit zukünftig größere Wassermengen den Stadtteil im Südosten Solingens passieren können, ohne Schaden anzurichten.

Die Kosten für die aufwendige Maßnahme in Höhe von vier Millionen Euro übernimmt zu 80 Prozent das Bundesland Nordrhein-Westfalen, den Rest teilen sich die Städte Solingen, Remscheid und Wermelskirchen. Aus eigenen Mitteln hingegen finanziert die Stadt die Sanierung der Mauer, die 1,4 Millionen Euro verschlingt. Nachdem die öffentliche Auslegung der Pläne bereits in diesem Jahr stattgefunden hat, will die Stadt auch weiterhin die betroffenen Bürger mit ins Boot holen.

So waren am Donnerstag beim eigentlich verwaltungsinternen Erörterungstermin über mögliche Einwände und Bedenken gegen die Planung erneut Anwohner des Eschbachs eingeladen. In der Mehrzweckhalle an der Hasencleverstraße diskutierten die Behördenvertreter zum Beispiel über eine Fischaufstiegsanlage, die in die Planungen aufgenommen werden musste, um die Wanderung der Wasserbewohner zu ermöglichen. Olaf Hagenow vom Planungsbüro HPC sprach über den Einbau einer "rauen Rampe" in das Bachbett. Weitere Themen der Versammlung waren die Stellungnahmen der Unteren Denkmalbehörde, die das Bauvorhaben im Hinblick auf mögliche Bodenfunde begleitet.

In den nächsten Wochen befassen sich mehrere politische Gremien mit den Entwürfen: Am 22. September thematisiert der Planungsausschuss den Hochwasserschutz, einen Tag später der Landschaftsbeirat, und Ende Oktober nimmt sich die Bezirksvertretung Burg/Höhscheid des Themas an. "Wir rechnen mit dem Planfeststellungsbeschluss für Ende des Jahres", sagte Planer Manfred Lieber. In der ersten Hälfte des Jahres 2015 fänden dann die Ausschreibungen statt, so dass die tatsächlichen Arbeiten im Herbst starten könnten. Die Bauzeit soll insgesamt etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Die Bauabschnitte sind allerdings so organisiert, dass ein größerer Abschnitt der Eschbachstraße vor dem Ende der Maßnahme wieder komplett befahrbar sein soll.

(ied)
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