Solingen Licht aus - eine besondere Stunde für den Klimaschutz

Solingen · Unter anderem am Walder Kirchturm und am Hofgarten wurde zur "Earth Hour" für eine Stunde die Beleuchtung ausgeschaltet.

 Die Außenbeleuchtung des Hofgartens wurde abgeschaltet.

Die Außenbeleuchtung des Hofgartens wurde abgeschaltet.

Foto: Köhlen

Mit einem Schlag sind die Lichter aus: Um 20.30 Uhr hat am Samstagabend das Einkaufscentrum Hofgarten für eine Stunde die Beleuchtung an seiner Außenfassade abgeschaltet. Ein paar Passanten, die in diesem Moment vorbei gehen, blicken kurz nach oben und wundern sich, dass es trotz der Beleuchtung des Foodcourts im Obergeschoss und der gastronomischen Betriebe im Erdgeschoss deutlich dunkler geworden ist.

Es ist ein Zeichen für den Klimaschutz: Der Hofgarten beteiligt sich an der weltweiten Klimaschutzaktion "Earth Hour" des World Wide Fund For Nature (WWF), der mit dieser Aktion seit 2007 ein Zeichen für den Klimaschutz und gegen Energieverschwendung setzt. "Das Thema Umweltschutz liegt uns sehr am Herzen. Mit dem Ausschalten der Lichter an der Außenfassade möchten wir ein Zeichen für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Energie setzen", sagt Centermanager Ralf Lindl. Wenige Meter weiter Richtung Mummstraße ist zur gleichen Zeit die Beleuchtung der Volksbank ausgegangen, auch sie beteiligt sich an der Aktion.

Einige Kilometer weiter westlich bietet sich ein eindrucksvolles Bild: Der sonst weithin über den Stadtteil sichtbare, hell erleuchtete Turm der Walder Kirche ist im dunklen Abendhimmel kaum auszumachen. Denn auch die Gemeinde nimmt an der besonderen Stunde teil. "Wir sind schon lange sehr engagiert, was Umweltschutz und soziale Fragen in der globalisierten Welt angeht", sagt Pfarrer Hartmut Schneider. "Es ist uns ein großes Anliegen, dafür einzutreten, dass sich in Sachen Klimaschutz und CO2-Ausstoß entscheidend etwas ändert." Die Teilnahme an der "Earth Hour" sei da eine Selbstverständlichkeit. "Leider hat diese gute Aktion, die aufmerksam machen soll auf große Probleme, noch nicht die Öffentlichkeit, die sie verdient."

Und tatsächlich: Bei der Stadt, die Teilnehmer der "Earth Hour" dazu aufgerufen hatte, sich beim Klimaschutzmanagement zu melden, hatten sich bis Freitag nur rund eine Hand voll Interessierte gemeldet, und auch in der großzügig beleuchteten Innenstadt waren ausgeschaltete Lichter am Samstagabend von 20.30 bis 21.30 Uhr deutlich die Ausnahme. An vielen anderen Orten sah das anders aus: Im Ruhrgebiet wurde die Beleuchtung vieler Industriedenkmäler ausgeschaltet, in Köln die Beleuchtung des Doms, in Düsseldorf die des Landtags, in Berlin blieb das Brandenburger Tor dunkel. Weltweit hatten 7000 Städte in 172 Ländern ihre Teilnahme zugesagt. "Das ist eine symbolische Aktion, die die Menschen zum Nachdenken bringen soll", sagt Joachim Hiller. Er ist Vorsitzender des Vereins Vegan in Solingen, der in Ohligs das Café LaLeLi betreibt. Auch dort blieben am Samstag die Lichter aus. "Die vegane Lebensweise tut eine Menge, um den weltweit viel zu hohen CO2-Ausstoß zu verringern. Die Aktion bringt das Thema noch einmal näher", so Hiller.

Die Stadt selbst will mit gutem Vorbild voran gehen: Schon lange werde die Beleuchtung im Rathaus, bei der Wirtschaftsförderung, den Technischen Betrieben und den Stadtwerken zentral gesteuert. "Durch eine bedarfsgerecht-optimierte Beleuchtung werden Energiekosten eingespart und der Klimaschutz gefördert", teilt die Stadt mit.

(mxh)
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