Solingen "Lichter der Nordstadt" - Stadtteilmesse als Austausch-Ort

Solingen · Seit 2007 ist die Solinger Nordstadt Teil des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" zur Aufwertung und Weiterentwicklung des Stadtteils. Hieran sind die Bürger, die dort leben, eng beteiligt.

Einmal im Jahr treffen Verwaltung und Bewohner bei einer "Stadtteilkonferenz", um auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken. Diesmal fand die Veranstaltung mit dem Titel "Stadtteilmesse" in der Kita Vorspel statt.

Neben der Präsentation der Entwicklungen stand eine "Stunde des Austauschs" auf dem Programm, bei der Initiativen, Bürger und Verwaltung ins Gespräch kamen. Die Stadtteilmesse stand unter dem Motto "Lichter der Nordstadt", Kita und Außengelände waren passend mit Sternen, Laternen und leuchtenden Ballons dekoriert. Bewusst hatten sich der Stadtdienst Stadtentwicklung und die Arbeiterwohlfart (AWO) als Betreiberin des Nordstadtbüros für die Kita als Ort der Stadtteilmesse entschieden, um vor allem Familien zu erreichen. Kreativangebote oder ein Graffiti-Workshop sprachen gezielt Kinder und Jugendliche an.

"Es passiert eine ganze Menge in der Nordstadt. Es geht darum, diese Dinge für alle sichtbar machen", erklärt Yvonne Johannsen, seit zwei Monaten Quartiersmanagerin im Nordstadtbüro. Dies sind etwa die sichtbaren und in der öffentlichen Diskussion präsenten Baumaßnahmen und Planungen an der Konrad-Adenauer-Straße und im Theaterumfeld. Fast noch wichtiger sind Yvonne Johannsen aber die Initiativen von Bürgern und sozialen Trägern und Einrichtungen. "Neben den Umbaumaßnahmen gehen tolle, kleine Angebote oft unter", sagt sie. Sie sind neben den städtebaulichen Maßnahmen "die zweite Säule, auf der die 'Soziale Stadt' fußt".

Hierfür stehen in einem Bürgerfonds Mittel zur Verfügung, um solche Initiativen umzusetzen. 57 Projekte wurden bislang mit über 64 000 Euro gefördert. Dies können Workshops, Kultur-, Kinder- und Jugendarbeit, Straßenfeste oder Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes sein. "Wir möchten die Bewohner erreichen, informieren und motivieren weiterzumachen", unterstreicht sie den Stellenwert der Stadtteilmesse. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter betont: "Neben all den Baumaßnahmen geht es vor allem um die Menschen, die hier leben." Im kommenden Jahr soll, so Hartmut Hoferichter, das Thema Bildung im Zentrum der Aktivitäten in der Nordstadt stehen.

Die Stadtteilmesse begann mit einem Rundgang durch die Nordstadt, der beispielhaft einige Initiativen und Maßnahmen vorstellte. Er begann beim Freundeskreis der Stadtbibliothek Solingen, der an der Kuller Straße ehrenamtlich ein großes Angebot gebrauchter Bücher verkauft. Über die Baustelle an der Konrad-Adenauer-Straße führte der Spaziergang zur "Baustellen-Galerie", die Heinz-Willi Müller im Lehrstand an der Kurfürstenstraße eingerichtet hat, um dort Kunst auszustellen.

(bjd)
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