Solingen LP-Release-Party im Ohligser Getaway

Solingen · 16 Jahre mussten die Fans auf Nummer zwei des Hype City-Samplers mit Musik aus der Klingenstadt warten.

 Das von Jochen Mönig gestaltete Plattencover (Detail) des neuen "Hype City No. 2"-Samplers.

Das von Jochen Mönig gestaltete Plattencover (Detail) des neuen "Hype City No. 2"-Samplers.

Foto: Cow Club

Mit einer Release-Party feiert der Solinger Cow Club am Samstag, 10. September, ab 19.30 Uhr im Ohligser Getaway die Veröffentlichung des Samplers "Hype City No. 2". Viel Live-Musik wird es an diesem Abend geben mit Bands, deren Songs auch auf der Platte zu finden sind, sowie besonderen Gästen. Angekündigt haben sich unter anderem die "Dirtshakes", "Force to Decay", "Die Wirklichkeit", "Wir roden Rosen" oder auch "Bängks". Nach dem Konzert gibt es dann noch eine Aftershowparty mit DJ Hetz und Carlo Manzoni.

16 Jahre nach Erscheinen des ersten Hype City Samplers folgt jetzt also Teil zwei mit insgesamt 29 Stücken von in der Klingenstadt beheimateten Bands und Musikern. Allerdings finden sich "nur" 15 auf der Platte, denn der Cow Club hat sich trendbewusst für eine Veröffentlichung auf Vinyl entschieden. Auf dem Beiheft findet sich aber ein Code, mittels dem man sich alle 29 Stücke im Internet herunterladen kann. Der Sampler ist auf 300 Exemplare limitiert, ein schnelles Ausverkauft ist also programmiert. Auf "Hype City No.2" finden sich jedoch nicht nur Stücke aktuell aktiver Bands, sondern auch Material längst aufgelöster Gruppen wie "Lockjaw" - die mit einem 2003 aufgenommen Song den Sampler auch eröffnen -, "Floozies" oder "Phonotones". "Viele Raritäten wurden von verstaubten Festplatten gezogen. Nicht zwingend unveröffentlicht und ungehört, aber die meisten erleben hier ihre Premiere auf Vinyl", erklären die Macher des Cow Clubs. Seit 1985 ist der Verein nicht nur Konzertveranstalter - mittlerweile nicht nur im Getaway, in der Cobra oder im Waldmeister, sondern auch im eigenen Vereinsheim "Wohnzimmer". Zudem ist der Cow Club auch erste Anlaufstelle für lokale Musiker, die Auftrittsmöglichkeiten, Proberäume oder allgemeine Beratung suchen.

Der Verein stand damals auch hinter der Idee, die Klingenstadt umzutaufen: in Rockcity No. 1. Doch wie kam es zu dem Hype? "Garangenszenenbeauftragter" Jens Stuhldreier erinnert sich: "Mitte der 90er Jahre nannten Musiker im holländischen Groningen ihre Stadt Rockcity. Dem Cow Club gefiel diese Idee, dass man sie kurzerhand klaute. Und so entstanden die ersten Aufkleber allerdings mit dem Zusatz No.1". So ganz verkehrt wäre der Titel auch nicht gewesen, denn, so Stuhldreier, Ende der 90er Jahre hätte es tatsächlich einen regelrechten Solinger Bandboom gegeben: "In den verschiedensten Genres, so dass es zeitweise bis zu 150 Bands gab." 2001 stellte der erste Hypecity-Sampler "zwar liebevoll die Garageszene vor, warf aber keinen Blick auf die anderen Underground-Bands, die es gab." Zwar wäre die Szene mittlerweile kleiner geworden, so der "Dirtshakes"-Musiker, dafür hätten sich aber "super Strukturen" gebildet: "Man denke nur an die beiden großen Ws: Waldmeister und Wohnzimmer."

Der neue Hypecity-Sampler wirft aber nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern er stellt auch Vertreter der aktuellen Generation vor: etwa die auch überregional bekannten "Blackberries" oder "Die Wirklichkeit" mit ihren Noise-Schlagern und "Remember why we're here". Bei den vier Musikern sind nach eigenen Worten den Emotionen von Fahrstuhlbossa bis Blastbeats keine Grenzen gesetzt.

(RP)
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