Solingen Lungen-Notfälle gezielt versorgen

Solingen · Das Krankenhaus Bethanien eröffnete gestern seine Notfall-Ambulanz. In die neuen Räumlichkeiten hat die Klinik in Aufderhöhe rund 80.000 Euro investiert. Damit ist sie Teil des städtischen Notfallversorgungsplans.

Den ersten Patienten musste das Personal in den umgestalteten Räumen schon gestern Vormittag gegen 9 Uhr versorgen. Künftig soll die neue Notfall-Ambulanz im Erdgeschoss des Krankenhauses Bethanien die Standard-Anlaufstelle für akute Lungennotfälle sein.

"In der Vergangenheit haben wir zwar auch Notfallpatienten behandelt, die wir kannten. Öfter sind die Notärzte aber zu den anderen beiden Krankenhäusern in Solingen gefahren", sagt Georgios Sofianos, Oberarzt auf der Intensivstation und im Notfallraum. Denn bislang war die Einrichtung in Aufderhöhe, die sich auf sämtliche Leiden des Atemorgans wie chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) oder Asthma bronchiale spezialisiert hat, nicht Teil des offiziellen Notfallversorgungsplans.

Das hat sich geändert: Für rund 80.000 Euro ließ das Krankenhaus die ehemaligen Räume der inzwischen innerhalb des Gebäudes umgezogenen Endoskopie umbauen und mit modernsten Geräten ausstatten. Zehn Pfleger kümmern sich um den neuen Bereich, darunter vier ehemalige Mitarbeiter der Intensivpflege. Eineinhalb zusätzliche Stellen schuf das Krankenhaus für sein erweitertes Angebot, die anderen Mitarbeiter waren zuvor bereits in Bethanien im Einsatz gewesen.

"Unsere Notfall-Ambulanz steht nicht in Konkurrenz zu denen an der St. Lukas-Klinik oder im Klinikum", betont Verwaltungsleiter Kai Goetze. Vielmehr gehe es um eine wichtige Ergänzung der Versorgung. Denn mit klassischen Unfallverletzungen, kinderärztlichen Notfällen oder organischen Problemen außerhalb der Lunge sollten die Patienten andere ambulante Einrichtungen aufsuchen. "Wir können zwar die Erstversorgung vornehmen, aber in diesen Bereichen gibt es eben Häuser, die besser aufgestellt sind", sagt Sofianos.

Sowohl mit den anderen Solinger Kliniken als auch mit der Feuerwehr pflege man eine sehr gute Kooperation, lobt der Oberarzt. Dazu gehört auch der intensive Austausch: Am Samstag kamen rund 50 Notärzte und zehn Mitarbeiter der Feuerwehr in Bethanien zur fünften Notarzt-Fortbildung zusammen. "Die findet reihum in den Krankenhäusern statt", erklärt Georgios Sofianos. Den Schwerpunkt passend zur Einrichtung bildeten die Lungennotfälle. Der Termin gab Ärzten schon einmal die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten kennenzulernen.

Wie oft sie in Zukunft belegt sein werden, ist schwer einzuschätzen. "Pro Woche haben wir in der Vergangenheit vielleicht drei bis vier Notfälle versorgt", sagt Sofianos. Demnächst werden das womöglich mehr werden. Wer sich an die Einrichtung in Aufderhöhe wenden und eine andere Ambulanz ansteuern sollte, wollen die Krankenhäuser in einem gemeinsamen Übersichtsschema für die Patienten festlegen.

(ied)
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