Solingen Lustiges und Besinnliches auf Solinger Platt

Solingen · Diesmal sah die Bühne im Clemenssaal etwas anders aus, denn der Shantychor Solingen unter Leitung von Siegfried Goedel hatte mit den Mitgliedern der Hangkgeschmedden dort Platz genommen. Auch wenn die Musiker nur in kleiner Besetzung aufspielten, brachten sie eine ganz besondere Stimmung in den Saal und die Zuhörer teils sogar zum Schunkeln.

 Hannelore Krebs

Hannelore Krebs

Foto: Köhlen

Lothar Steinebach gab zu Anfang eine kleine Grammatikstunde, indem er das Motto des Morgens, "Spaß an der Freud", definierte. In seinem Vortrag erzählte er vom Heimatdichter Peter Witte, dessen Denkmal heute auf dem Alten Markt zu sehen ist. Auch Stefan Schmidt vom Bergischen Geschichtsverein ging auf das Motto ein: "Spaß kommt viel zu kurz", meinte er im Hinblick auf die überwiegend negativen Meldungen, die täglich zu hören sind.

Die Hangkgeschmedden hatten sich jedenfalls einiges Erfreuliches für ihre Zuhörer einfallen lassen. Hannelore Krebs schwelgte in Erinnerungen an "ihren" Unnersberg und seinen Pött. Doch den meisten Beifall erhielt sie für ihre Erzählung vom "Freundschaftsspiel" Sänger gegen Sportler am Rölscheider Berg, das in ein Gemetzel ausartete. "Es waren die längsten 90 Minuten, die je erlebt wurden." Gerd Thomas berichtete von Mattes auf Freiersfüßen und einem verwechselten Geschenk, was deshalb gründlich daneben ging. Ute Schulz erzählte von Schweinen mit vier und solchen mit zwei Beinen, die man dann "Müllferken" nennt, und dass einst der Wieden Otts mit seinen Preisen für Pferdefleisch in die Höhe ging, weil er nämlich einen Derby-Sieger schlachten würde.

Auf ein aktuelles Thema ging Andreas Erdmann ein, indem er von Flüchtlingen heute und gestern berichtete. Der erste Solinger wird wohl vom Rhein her gekommen sein, eigentlich seien wir alle Einwanderer, so sein Fazit. Marlene Wagner fragte sich, warum ein heller Sonnenstrahl, den sie aus ihrem Fenster beobachten konnte, ausgerechnet auf die Sparkasse fiel - statt auf die Kirche. Uli Langenberg erntete Lachsalven mit seiner Geschichte vom internationalen Herrenclub. Gemeinsam mit Marlene Wagner brachte er ein Zwiegespräch, in dem vom dicken Bauern Drickes die Rede war, der seinen Töchtern die Namen seiner Kartoffeln gab.

Brunhild Triesch wohnt in der Nähe der Firma Rasspe, wo sich die ehemaligen Gastarbeiter mit den Einheimischen gut verstehen. Von Stöcken und Rasspe erzählte auch Judith Schreiber. Sie bedauerte den traurigen Anblick, den die Gegend um Rasspe heute bietet.

(koh)
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