Solingen Lutherkirche ist dauerhaft trocken gelegt

Solingen · Die Sanierungsarbeiten gehen gut voran. In diesem Jahr wird eine halbe Million Euro investiert.

Wenn es 14 Tage geregnet hatte, fühlte man sich in der Lutherkirche wie in einer Tropfsteinhöhle. Kirchenbaumeister Ralph Ebner erinnert sich an die Zeiten, bevor das beseitigt wurde, was man heute wohl "Pfusch am Bau" nennen würde. Die Mauerwerksfugen des markanten Gotteshauses an der Kölner Straße verlaufen schräg nach innen und sorgen dafür, dass Regenwasser nicht an der Fassade abläuft, sondern immer ins Innere geleitet wurde. Architekt Ulrich Paar beseitigte das Problem durch kleine Kupferrinnen, die passgenau in zuvor aufgebohrte Löcher geschoben werden. Die Kirche ist dadurch dauerhaft trocken. Das war nur eine Maßnahme, über die Kirchenbaumeister Ebner und Vertreter des Lutherkirchenbauvereins berichteten.

Im ersten Bauabschnitt 2014 wurden 426 000 Euro in die 2011 von der Schließung bedrohten Lutherkirche investiert. Darüber hinaus gelingt des dem Verein seither Jahr für Jahr, auch die 75 000 Euro für den Unterhalt der Kirche zusammenzubekommen. Geld, das nach Aussage von Jörg Gebel mit den Kosten für die Sanierung nicht unmittelbar etwas zu tun hat. "Jahr für Jahr müssen wir diese Summe wieder aufbringen", so der Schatzmeister des Lutherkirchenbauvereins.

Die Kosten für die Sanierung werden inzwischen auch durch Bundesmittel unterstützt, da die Lutherkirche als bedeutendes Baudenkmal anerkannt wurde. "Für die Förderung setzen sich die Landtags- und Bundestagsabgeordneten parteienübergreifend ein", sagte gestern bei einem Pressegespräch im Gemeindehaus neben der Lutherkirche der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt. Die 200 000 Euro Zuschuss zu den Sanierungskosten werden wohl nicht die einzigen Zuschüsse aus dem Fonds für Kunst und Kultur des Bundes sein.

In diesem Jahr werden Sanierungsmaßnahmen für mehr als 500 000 Euro dafür sorgen, dass unter anderem die vier großen Rosetten unterhalt der Kirchturmuhr saniert werden können. Hier bröckelte der Putz so stark, dass ein Netz zum Schutz vor herabfallenden Teilen angebracht werden musste. Im dritten, für 2016 geplanten Bauabschnitt werden weitere 641 000 Euro investiert. Erst dann kann man nach Auskunft des Lutherkirchen Bauvereins-Vorsitzenden Hansjörg Schweikhart dazu kommen, auch im Inneren der Kirche Bausünden aus der Vergangenheit zu beseitigen, wo es noch möglich ist. Unter anderem waren in den 50-er Jahren Jugendstilgemälde im Inneren des Gotteshauses überstrichen worden.

Um weiter Geld zusammenzutragen, baut die Gemeinde ihr Programm mit Konzerten, sozialen Projekten und die Kooperation mit dem Südpark aus, um die Kirche nicht nur für Gottesdienstbesucher attraktiv zu gestalten.

(RP)
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