Solingen Mara und der Zosch inspirieren die Kinder
Solingen · Am 30. Mai sind alle Kinder zur 29. Auflage der Mal- und Musikaktion ins Theater und Konzerthaus eingeladen.
Der Zosch, ein riesiges, pelziges, knallbuntes Wesen, das mit den anderen Zoschs in einer Höhle unter dem alten Solinger Hauptbahnhof lebt, wirbelt das Leben von Mara ganz schön durcheinander. Denn die Zoschs brauchen Hilfe - und Mara hat auch schon eine Idee, wie sie ihre neuen Freunde unterstützen kann. Die Geschichte dieser ungewöhnlichen Rettungsaktion steht im Mittelpunkt des diesjährigen Kindermal- und Klangfests, das am Samstag, 30. Mai, von 10 bis 14 Uhr im Theater und Konzerthaus stattfindet. Es ist in diesem Jahr bereits die 29. Auflage.
Die kurze, temporeiche, wortwitzige und doch kindgerechte Geschichte "Mara begegnet dem Zosch", die den Kindern als Ideengrundlage für die Mal- und Klangaktion dient, haben die Organisatoren, die Künstlerin Dagmar Stöcker und der Komponist Thomas Taxus Beck, dabei auch in diesem Jahr selbst geschrieben. "Der Text wird mehrfach vorgelesen. Die Kinder können sich an langen Tischen im Theaterfoyer einzelne Szenen aussuchen, die sie in ihren Bildern umsetzen möchten", erzählt Thomas Taxus Beck. Gemalt wird auf hochwertigem Papier und mit Künstler-Acrylfarben, und dabei gibt es für die Teilnehmer zwischen vier und 14 Jahren nur eine Vorgabe: "Das gesamte Blatt soll ausgemalt werden, also mit Hintergrund und Vordergrund", erklärt Beck. Die fertigen Arbeiten werden zum Trocknen ausgelegt - und können am Sonntag, 31. Mai, bei der Preisverleihung abgeholt werden. "Es geht nicht um einen Wettbewerb, jedes Kind erhält einen Preis und eine Urkunde", betont Beck. Ein Bild wird jedoch mit einem Sonderpreis prämiert: Es ziert im kommenden Jahr das Plakat des Mal- und Klangfests. Doch es wird bei weitem nicht nur gemalt: Im Kammermusiksaal haben beim Mal- und Klangfest alle Kinder außerdem die Möglichkeit, die Geschichte von Mara und dem Zosch mit Komponist Thomas Taxus Beck in Klang umzusetzen. "Dies erfolgt ohne Instrumente, nur mit dem Körper durch kleinste Schmatzgeräusche, durch zischen, rascheln, summen, brummen, pfeifen, schreien oder klatschen", verrät Beck. Die Geräusche werden aufgenommen und, gemeinsam mit dem Zosch-Lied, das ebenfalls extra für das Fest geschrieben wurde und mit den Kindern gemeinsam gesungen wird, als Hörspiel auf eine CD gebrannt. "Sie kann bestellt und im Anschluss beim Kulturmanagement abgeholt werden", so Beck. Es sei für ihn jedes Mal faszinierend zu sehen, wie sich das Theaterfoyer mit Kindern fülle. "In unserem digitalen Zeitalter stehen dort 300 Kinder, die auf archaische Weise mit Pinsel und Farbe ihre Ideen umsetzen." Die Atmosphäre sei immer höchst konzentriert. "Ich glaube, das macht für viele Kinder auch den Reiz aus."
Die Kinder, sagt Manuela Hoor vom Kulturmanagement, das das Fest veranstaltet, würden ernst genommen. "Auch schon die ganz kleinen Persönchen werden kompetent beraten." Und erleben so mitunter zum ersten Mal auch das Theater. "Es wird so zu einem offenen Ort", sagt Beck. Der Eintritt ist frei, die Materialkosten betragen einen Euro. Um maltaugliche Kleidung wird gebeten.
