Solingen Mehr als 100 Engel erleuchten Burg

Solingen · Auf dem Engelweg in Unter- und Oberburg lassen sich kleine und große Himmelsboten aus den verschiedensten Materialien entdecken. Die Resonanz der Bürger auf die Aktion war riesig.

Wer derzeit durch Ober- oder Unterburg spaziert, wird an vielen Haustüren, Fenstern oder Vorgärten von großen und kleinen Engeln begrüßt. Manche sind aus Holz, andere aus Zweigen oder Draht, auch Engel aus Beton sind dabei. Viele sind mit kleinen Lichtern geschmückt und verbreiten in der dunklen Jahreszeit einen hoffnungsvollen Schein. Die Idee zu dieser Aktion hatte Carola Eckert. "Ich habe das bei einer Freundin in Bonn gesehen", verrät sie. Ursprünglich stammt die Tradition, in der Adventszeit Engel aufzustellen, aus der Schweiz. "Ich fand das schön", meinte Carola Eckert. Also beschloss sie, das Projekt nach Burg zu holen. Nach den Sommerferien wurden Handzettel verteilt, um Mitstreiter unter der Burger Bevölkerung zu gewinnen - mit großem Erfolg.

"Die Bürger sind super darauf angesprungen", schwärmt sie. Eigentlich war ein Engelweg geplant, doch in der Zwischenzeit haben sich so viele Bürger an der Aktion beteiligt, dass in ganz Burg mehr als hundert Engel aufgestellt wurden. Egal, in welcher Straße: Überall im Stadtteil sind die himmlischen Boten zu sehen.

Die Burgerin Birgit Siekmann hat einen 1,40 Meter hohen Engel entworfen. Er besteht aus Eisen, doppellagig, und ist von Innen beleuchtet. "Die Idee ist von mir und zum Glück kenne ich einen Metallkünstler, der die Idee umgesetzt hat", erzählt Birgit Siekmann. Überhaupt wurde dieser Engel zu einem nachbarlichen Gemeinschaftsobjekt, da Birgit Siekmann auch Hilfe beim Transport brauchte. "Denn der Engel passte nicht in mein Auto."

Und so erging es nicht nur Birgit Siekmann. Viele Bürger konnten ihren Engel nicht allein bauen, basteln oder aufstellen. So wurde die Engel-Aktion zu einem großen Nachbarschaftsprojekt. "Es war sehr gemeinschaftsfördernd", bestätigt Siekmann.

Das war auch bei der offiziellen Eröffnung des Engelweges zu sehen, als die vielen "Engel-Eltern", wie Initiatorin Carola Eckert die Teilnehmer nennt, zum Feiern zusammenkamen. Zur Erinnerung wird es nun eine Broschüre geben, die nicht nur Fotos der Engel zeigt, sondern in der auch die Text-Botschaften abgedruckt werden, die die Aussteller ihren Engeln mitgegeben haben. Sie sind heiter, machen Mut und stimmen nachdenklich, wie die Botschaft: "Engel kann man nicht kaufen, man kann ihnen nur begegnen".

Finanziert wurde der Druck der Broschüre mit einem Zuschuss der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid. "Das ist eine ganz tolle Idee, vor allem weil sich so viele beteiligen", sagte Bezirksbürgermeister Axel Birkenbeul. Zudem passe die Veranstaltung sehr gut in die Adventszeit. "Engel sind etwas friedliches", so Birkenbeul, "sie vermitteln keine Hektik, sondern Ruhe und Entspanntheit." Wen also der Weihnachtsstress plagt, der kann ab sofort einen Ausflug nach Burg - in den Stadtteil der Engel - machen und sich von ihrer friedvollen Ruhe anstecken lassen.

(sue)
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