Solingen Minister mischt sich nicht in kommunale Planungen ein

Solingen · NRW-Umweltminister Johannes Remmel sprach mit der Bürgerinitiative "Rettet das Ittertal".

Hügelig gestaltet sich das geplante Gewerbegebiet Fürkeltrath II. Acht Meter Höhenunterschied, am Rande des Geländes ist bereits seit dem Jahr 1020 ein landwirtschaftlicher Betrieb ansässig, seit den vergangenen Jahren ein Bio-Bauer. Für Dr. Cornelius Arendt von der Bürgerinitiative "Rettet das Ittertal" und seine Mitstreiter ist klar: "Hier gehört kein Gewerbegebiet hin, zumal längst nicht alle Flächen der Stadt gehören. Allein, um die Höhenunterschiede auszugleichen, braucht es viel Geld", sagt Arendt. Für die hoch verschuldete Stadt kein leichtes Unterfangen.

Neben den finanziellen Aspekten seien es aber auch insbesondere ökologische, die, sollte hier ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden, insbesondere dem Ittertal schaden würden. Nicht nur durch Fürkeltrath, sondern auch durch Buschfeld oder Piepersberg-West. Darüber informierte die Bürgerinitiative gestern Nachmittag NRW-Umweltminister Johannes Remmel, der auf Einladung von "Rettet das Ittertal" zum nördlichen Ende der Korkenziehertrasse in Gräfrath gekommen war - und dort einen guten Blick über das Gebiet Fürkeltrath hatte. Von dort konnte er auch gut Fürkeltrath I in Augenschein nehmen, eine Fläche, die seit 2001 angeboten wird, und lange für Wilkinson vorgehalten wurde. Das Unternehmen Engels & Hast hat dort einen kleinen Bereich übernommen, um am bestehenden Betrieb anzubauen - "ansonsten gibt es keine Interessenten für diese Fläche", betonte die Bürgerinitiative. Umweltminister Remmel stellte indes klar, dass er für die kommunale Planungshoheit ist. "Von daher will und kann ich mich nicht einmischen, wo welche Flächen für Gewerbe oder Industrie ausgewiesen werden". Er betonte aber, dass NRW einen viel zu hohen Flächenverbrauch habe. "Zehn Hektar pro Tag." 15 seien es zuvor gewesen, Ziel der Landesregierung sei es, den Flächenverbrauch auf fünf Hektar zu reduzieren, erklärte Remmel mit Blick auf den Landesentwicklungsplan. Aber, um dieses Ziel zu erreichen, brauche es Zeit. Mindestens 15 Jahre, schätzt der Minister. Mit Blick auf das Ittertal, Artenvielfalt und Biotopverbund sagte er jedoch: "Dieser Schatz vor der Haustür sollte gepflegt werden, damit ihm nichts passiert."

(uwv)
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