Solingen Mit sportlichem Auftakt in die Zeltstadt

Solingen · In der Offenen Zeltstadt entsteht jedes Jahr eine besondere, familiäre Gemeinschaft. Das Motto lautet: "Komm wann du willst, bleib so lange es dir gefällt."

Das Ortseingangsschild begrüßt den Besucher gleich am Eingang der Radrennbahn: "Offene Zeltstadt Solingen". "Solingen bekommt einmal im Jahr einen neuen Stadtteil, alles was draußen ist, nennen wir dann 'woanders'", erklärt Carsten Vogel, Leiter des Organisationsteams. Noch sind zum Start am vergangenen Samstag relativ wenige Menschen in der Radrennbahn, die Organisatoren beziehungsweise die "Teamer" wie Carsten Vogel sagt, bereiten die letzten Dinge vor, die noch zu erledigen sind.

Die 14-köpfige Mannschaft hat bereits eine Nacht auf der Radrennbahn gezeltet, um sich auf die Woche einzustimmen. Es ist ein fester Kreis von Freunden, die früher selbst an der Zeltstadt teilgenommen haben und dort ihr eigenes "Zeltdorf" gründeten.

Die Offene Zeltstadt beginnt schon traditionell mit einer Wasserschlacht der Teamer gegen die Teilnehmer, "das gibt ein Sommerferiengefühl von Beginn an". Danach ist bis zum kommenden Samstag jeden Tag Leben auf der sonst abgeschiedenen Radrennbahn am Dorper Hof, ganz nach dem Motto: "Komm wann du willst, bleib so lange es dir gefällt."

70 Teilnehmern gefiel es im vergangenen Jahr gut, dass sie die gesamte Woche über blieben, hinzu kamen 300 Tagesbesucher.

"Tine Wittler goes OZ" heißt der Workshop des ersten Tages, wobei OZ für "Offene Zeltstadt" steht. Hier können sich die Besucher kreativ austoben und aus gewöhnlichen Paletten Sitzgelegenheiten für das Jugendkulturfestival am Samstag bauen. Am Abend tritt auf der kleinen Bühne auf dem Rasen die Akustikband "End of the Road" auf, zur Einstimmung für das abendliche Lagerfeuer, das das Zentrum der Zeltstadt darstellt: "Das Lagerfeuer ist das A und O." Carsten Zimmermann spricht aus Erfahrung, und das nicht, weil er alt wäre, sondern weil es immerhin seine elfte Zeltstadt ist, davon die sechste im Organisationsteam.

"Da sitzen wir dann mit der Gitarre und singen, Lieder von früher bis heute, in gemischtem Alter", erzählt Carsten Zimmermann. Manche Teilnehmer kommen seit über zehn Jahren. "Hier besteht die Möglichkeit, dass jüngere und ältere zusammenkommen, dadurch entsteht eine einzigartige Atmosphäre mit einem Familiengefühl unter allen. Hier passt jeder auf jeden auf."

Jeden Tag gibt es zwei Workshops, abends spielt die Musik dann mit Theater, Kleinkunst oder Konzert auf der Bühne. Es gibt unter anderem einen Präventionsworkshop gegen Cybermobbing, der junge Menschen für das ernste Thema sensibilisieren soll. Beim Festival-Tag treten mehrere Bands auf, unter ihnen Jan Hegenberg, der seine langjährigen Erfahrungen als Nutzer von Online-Spielen in Lieder verpackt. Am Donnerstag steht ein "Veggie Day" auf dem Programm, der zur vegetarischen Lebensweise informiert. Am Freitag gibt es einen Workshop zu Yoga und Pilates, zugleich ist dies der letzte komplette Tag in der Zeltstadt. Am Samstag steigt das Jugendkulturfestival "Culture Clash ... take it easy".

(RP)
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