Solingen Mittelstand bleibt Jobmotor in der Region

Solingen · Der Mittelstand machte zuletzt gute Geschäfte. Der Blick in die Zukunft fiel bei der Creditreform-Umfrage ebenfalls positiv aus.

Die mittelständischen Unternehmen im Bergischen Land blicken auf ein erfolgreiches Sommer-Halbjahr 2015 zurück - und erwarten auch für die kommenden Monate weiter gute oder sogar sehr gute Geschäfte. Das geht aus der aktuellen Umfrage der Auskunftei Creditreform hervor, die gestern vorgestellt wurde.

Befragt worden waren insgesamt 280 Unternehmen in der Region, davon 63 aus Solingen. "Die Lage ist so gut wie noch nie", sagte Creditreform-Geschäftsführer Achim Kirschner bei der Präsentation der Ergebnisse. Beispielsweise werde die wirtschaftliche Lage von der Mehrheit der mittelständischen Firmen im Bergischen, also Betriebe mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 10 und 500 Angestellten, besser beurteilt als im Bundesschnitt - was sich seit der letzten Erhebung im vergangenen Frühjahr auch einmal mehr auf dem Arbeitsmarkt niederschlug.

So schuf der regionale Mittelstand in den zurückliegenden sechs Monaten im Saldo über 3000 neue Jobs, wovon 1500 zusätzliche Stellen allein auf die Städte Solingen (35 Prozent erweiterten ihren Personalstamm) und Remscheid entfielen. Das bedeutet, dass ungefähr 40 Prozent der befragten Unternehmen im Sommer-Halbjahr ihre Beschäftigtenzahlen erhöhten, wobei der Zuwachs in der Baubranche besonders ins Gewicht fiel.

"Das wird sich natürlich im Winter aufgrund der dann für den Bau ungünstigen Witterungsbedingungen nicht in gleicher Weise fortsetzen", prognostizierte Achim Kirschner, der die Zukunft gleichwohl optimistisch bewertete. Immerhin gaben bei der Befragung 31 Prozent der Mittelständler an, weiter einstellen zu wollen. So könnten bis zum Frühjahr 2016 im Mittelstand der Region zusätzlich 2000 neue Arbeitsplätze entstehen - die Hälfte davon wiederum in Solingen und Remscheid.

Ähnlich positiv verhält es sich bei den allgemeinen Erwartungen zur Geschäftsentwicklung für die nähere Zukunft. 31,5 Prozent der befragten Verantwortlichen in den Firmen rechneten bei der Umfrage damit, dass sich ihre Lage im nächsten halben Jahr weiter verbessern wird, während nur 5,4 Prozent von einer Eintrübung des wirtschaftlichen Klimas ausgingen.

Dabei zeigten sich in der Creditreform-Umfrage vor allem Firmen in den Bereichen Industrie und Dienstleistungen zuversichtlich, wohingegen im Handelssektor sowie im bergischen Baugewerbe die Prognosen ein wenig gedämpfter ausfielen.

Tatsächlich aber erwies sich der regionale Mittelstand auch angesichts der augenblicklichen globalen Herausforderungen bislang als ausgesprochen robust. "Die Krisen, beispielsweise in China und in Russland, haben den mittelständischen Unternehmen im Bergischen Land noch nicht allzu sehr zu schaffen gemacht", sagte der Creditreform-Geschäftsführer, der indes andere Risiken, die zu einer Verschlechterung der Konjunktur führen könnten, nicht ausschließen wollte. "So muss abgewartet werden, wie sich die VW-Krise auf die hiesige Industrie der Automobilzulieferer auswirken wird", betonte Achim Kirschner.

(RP)
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