Solingen Morgen wird der Bunker abgerissen

Solingen · Das Material wird zum Teil verfüllt oder abgefahren. Es entstehen Kosten in Höhe von rund 13.000 bis 15.000 Euro. Auf der Burgstraße werden die temporären Taxi-Plätze eingerichtet. Nachts dürfen dort aber keine Taxis stehen.

 Morgen sollen die sichtbaren Teile des Bunkers am Theater und Konzerthaus abgerissen werden. Der Boden wird verfüllt und zunächst mit Grün bedeckt. Die Politik muss sich noch Gedanken über die Grünflächengestaltung machen.

Morgen sollen die sichtbaren Teile des Bunkers am Theater und Konzerthaus abgerissen werden. Der Boden wird verfüllt und zunächst mit Grün bedeckt. Die Politik muss sich noch Gedanken über die Grünflächengestaltung machen.

Foto: Stephan Köhlen

Teile des Bunkers am Theater sind vor Wochen freigelegt worden. Das war für viele überraschend, zumal das Bauwerk in alten Karten um drei Meter in Richtung Konrad-Adenauer-Straße liegt und nicht dort verzeichnet worden war, wo es gefunden wurde. Weil sich die freigelegten Bunkerreste aber so gar nicht in das ansonsten neu gestaltete Bild rund ums Theater und Konzerthaus einfügen, sollen sie nun verschwinden: Am morgigen Mittwoch wird der Abrissbagger anrollen und die Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg beseitigen.

Wobei der Bagger die Decke des mit Steinen gemauerten sogenannten Tonnengewölbe nur gezielt eindrücken muss, damit das "Bauwerk" ineinander fällt. "Zum Teil wird das Material abgefahren oder an Ort und Stelle verfüllt", sagt Sabine Rische. Die städtische Pressesprecherin geht davon aus, dass die Arbeiten rund eine Woche in Anspruch nehmen werden. Um Passanten zu schützen, wird ein Bauzaun an der Grenze zum neuen Gehweg aufgestellt. Abriss, Transport und Verfüllung verursachen Kosten in Höhe von 13.000 bis 15.000 Euro.

Die Freifläche wird zunächst mit Grün bedeckt. Danach wird der Bereich in die Grünflächengestaltung rund ums Theater mit einbezogen, kündigte Sabine Rische an. Wie das genau aussehen soll, steht derzeit noch nicht fest. "Eine mögliche Gestaltung wären Boomers-Figuren. Darüber muss aber noch politisch beraten werden", sagte Rische. Das werde aber wohl nicht mehr in diesem Jahr sein.

Diskutiert wurde im Sommer auch, den ehemaligen Luftschutzbunker der im Jahr 1957 abgebrannten Stadthalle als Ausstellungsraum zu nutzen - zum Beispiel für eine Dauerausstellung zum Bombenkrieg. Doch diese Idee ließ sich nach Einschätzung der Verwaltung nicht umsetzen, ohne erhebliche Summen in die Bausubstanz sowie die technische Aufrüstung des seit Jahrzehnten aufgegebenen Bunkers zu investieren. Ein wesentlicher Grund: Der Originalzugang zum Bunker war im Zuge des Theaterneubaus zwischen 1960 und 1963 zerstört und überbaut worden. Der Einstieg ist jetzt nur noch unter erschwerten Bedingungen über eine eiserne Leiter durch einen schmalen Schacht möglich. Eine Belüftungsanlage existiert nicht mehr. Von daher wird sich nun der Abrissbagger die sichtbaren Teile des Bunkers vornehmen.

Im Zuge der Umbauarbeiten rund ums Theater und Konzerthaus sind in den vergangenen Monaten einige neue Wege entstanden und neu geordnet worden. Hierzu gehören die barrierefreie Zuwegung von der Bushaltestelle zum Vorplatz des Eingangsbereiches, die behindertengerechte Rampe vom rückwärtigen Parkplatz zum seitlich des Gebäudes verlaufenden Fußweg sowie die direkte Wegeanbindung von der Burgstraße aus. Auf der Burgstraße selbst sind jetzt noch einige Aufräumarbeiten zu erledigen. "Hier kommen auch wieder Taxi-Halteplätze hin - allerdings nur temporär", betonte Sabine Rische. Nachts müssten die Taxis dort weg. Die festen Halteplätze sind jetzt vor den Christians-Villen gegenüber dem Theater und Konzerthaus eingerichtet. Entlang dieses Abschnitts der Konrad-Adenauer-Straße in Richtung Schlagbaum sind zudem weitere Parkplätze entstanden. Die waren bislang kostenfrei nutzbar.

Doch damit ist es vorbei: Ab dem kommenden Montag, 23. Oktober, geht der dortige Parkscheinautomat in Betrieb.

(uwv)
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