Solingen Motorrad kommt ins Museum nach München

Solingen · Die BMW-Maschine vom Modell K 100 RS war seit 1991 im Besitz des Solingers Roderich Bruchhaus.

 Roderich Bruchhaus hat seine BMW K 100 RS an das Museum BMW Group Classic abgegeben.

Roderich Bruchhaus hat seine BMW K 100 RS an das Museum BMW Group Classic abgegeben.

Foto: Stephan Köhlen

Sie sieht noch aus wie neu: keine Kratzer, keine Gebrauchsspuren - und das nach 25 Jahren. Das kantige Design amtet noch ein wenig den Geist der 80er Jahre. "Die passt zu uns in die Sammlung", befand der Mitarbeiter des Museums BMW Group Classic, der eigens aus München angereist war, um das Motorrad von Roderich Bruchhaus zu begutachten. Am Montag wird es abgeholt und gehört dann zur historischen Sammlung des Museums.

Im März 1991 hatte sich Roderich Bruchhaus seine BMW K 100 RS gekauft, für damals 24.000 D-Mark, wie er sich noch erinnert. Die vier Zylinder unter dem Chassis in Stratosilber leisten 97 PS. Viele Touren hatte er damit mit Freunden unternommen. Es ging in die Alpen oder auch ins BMW-Motorradwerk nach Berlin. Exakt 20.066 Kilometer kamen so auf den Tacho - "nur" müsste man nach einem Vierteljahrhundert eigentlich sagen.

Denn in den vergangenen sieben Jahren kam für den 71-Jährigen das Motorradfahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr infrage. Dabei war Bruchhaus jahrzehntelang passionierter Motorradfahrer. 1972 hatte er bei der Bundeswehr den Motorradführerschein gemacht. Zur Marke BMW kam Bruchhaus durch seine Frau, die 47 Jahre lang Buchhalterin beim BMW-Autohaus Voos war. Die K 100 RS war 1991 seine dritte BMW-Maschine nach der R 45 und der R 100 RS.

Nachdem das Zweirad jahrelang nicht mehr bewegt worden war, entschloss sich Bruchhaus, es abzugeben. Im Herbst 2015 bot er sein Motorrad BMW für das Archiv an und schickte eine Beschreibung und Fotos. "Kein Budget", hieß es da.

Ende Februar dieses Jahres rief Roderich Bruchhaus noch einmal bei BMW an. Diesmal klappte es: Der Mitarbeiter des Museums BMW Group Classic reiste aus München an und erwarb das Motorrad für dessen Sammlung. Über den Kaufpreis will Bruchhaus nicht sprechen, nur so viel: "Sie zahlen besser, als wenn ich es privat verkauft hätte."

Am Montag wird die Maschine abgeholt, nach 25 Jahren muss sich Bruchhaus dann endgültig von ihr trennen. "Man hängt schon daran", gibt er unumwunden zu, "aber es hatte ja keinen Zweck mehr."

(bjd)
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