Solingen Müngstener Brücke neu erschaffen

Solingen · Im Rahmen eines Zertifikats-Kurses des Bergischen Schul-Technikums (BeST) bauten sieben Jugendliche ein maßstabsgetreues Modell des Stahlriesen. Das soll bald öffentlich ausgestellt werden.

 In zwei Gruppen haben die Schüler jeweils an einer Hälfte des Brücken-Modells gearbeitet.

In zwei Gruppen haben die Schüler jeweils an einer Hälfte des Brücken-Modells gearbeitet.

Foto: Stephan Köhlen

Während die Sanierungsarbeiten am gewaltigen Original noch über ein Jahr dauern werden, ist der Nachbau schon so gut wie fertig: Stolz blicken sechs Schüler und ein Auszubildender auf ihr Werk, das sie seit Ostern erschufen. "So eine Brücke schweißt man ja nicht alle Tage zusammen", schmunzelt Yannic Schroeder (15), Schüler an der Gesamtschule Solingen. Er hatte bereits in der Vergangenheit Kurse des Bergischen Schul-Technikums (BeST) besucht und sich aus einfachem Interesse an der Bastelarbeit für den Kurs "Müngstener Brücke - erschaffe das Meisterwerk neu" beworben. Den hatte das BeST gemeinsam mit dem Technischen Berufskolleg Solingen und der Firma Vogel-Bauer Edelstahl angeboten. "Es ging zum einen um den Umgang mit dem Material, zum anderen um die Stärkung der Teamfähigkeit unter den Teilnehmern", erklärt Kurskoordinatorin Daniya Belkheir, die die selbstständige Arbeit der Jugendlichen lobt.

"Wir haben in zwei Gruppen jeweils an einer Hälfte der Brücke gearbeitet", erzählt Paul Bergmann. Der 14-jährige Schüler der August-Dicke-Schule interessiert sich für Architektur und wird demnächst ein Praktikum im Bereich Metallgestaltung absolvieren. "Meine Mutter hat mich auf diesen Kurs aufmerksam gemacht, und ich war sofort begeistert", verrät er. Unterstützt von mehreren Erwachsenen arbeiteten die Jugendlichen ab dem Frühjahr einmal pro Woche jeweils zweieinhalb Stunden am Edelstahl-Modell der Eisenbahnbrücke. "Zuvor sind wir auch einmal darüber gefahren", berichtet Belkheir. Fotos auf einer Leinwand erleichterten den Kursteilnehmern die Arbeit.

Auch wenn noch ein paar kleinere Restarbeiten zu erledigen sind - das Ergebnis ist bereits jetzt beeindruckend. 4,65 Meter lang und 1,07 Meter breit ist die Miniaturversion der Müngstener Brücke, exakt ein Hundertstel des Bergischen Wahrzeichens. An Eleganz steht sie ihrem Vorbild in nichts nach. Auch die Bevölkerung soll das Kunstwerk bald bewundern können. "Das Modell soll an einem öffentlichen Ort ausgestellt werden", kündigte Daniya Belkheir an. Wo genau, entscheide sich in den Sommerferien.

Die beteiligten Jugendlichen nehmen neben der interessanten Erfahrung auch ein Zertifikat mit nach Hause. "Das kann bei einer späteren Bewerbung ein Vorteil sein", sagt Belkheir. Viele Firmen der Region haben sich bereits an den BeST-Kursen beteiligt. Die sollen ihnen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen und gleichzeitig spätere Auszubildende kennenzulernen.

(ied)
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