Solingen Hoffnung auf Empfehlung aus Portugal

Solingen · Im Paket von fünf Bauwerken soll die Müngstener Brücke Weltkulturerbe werden.

 Die Bergische Entwicklungsagentur steht in den Startlöchern, wenn aus Portugal das Signal kommt, dass die Müngstener Brücke als Partner einer länderübergreifenden Bewerbung zum Weltkulturerbe vorgesehen ist.

Die Bergische Entwicklungsagentur steht in den Startlöchern, wenn aus Portugal das Signal kommt, dass die Müngstener Brücke als Partner einer länderübergreifenden Bewerbung zum Weltkulturerbe vorgesehen ist.

Foto: Jürgen Moll

Der erste Versuch war vor zwei Jahren gescheitert, dass die Müngstener Brücke als einer der deutschen Kandidaten bei der Ernennung zum Weltkulturerbe ins Rennen geht. Bei der Vorauswahl des Landes NRW hatte die Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet den Vorzug bekommen. Vor anderthalb Jahren hat die Bergische Entwicklungsagentur (BEA) den zweiten Anlauf gestartet, der in der zweiten Jahreshälfte in den Endspurt gehen könnte. "Die Aussichten sind ganz gut", sagt Carsten Zimmermann, BEA-Teamleiter für Regional-Management und -Entwicklung.

Die federführende Schlüsselrolle bei der Bewerbung hat Portugal übernommen. In Porto stehen die Ponte Mario Pia und die Ponte Dom Luis I., die in der selben Epoche und nach ähnlicher Konstruktion wie die Müngstener Brücke erbaut wurden. "Wie in Deutschland vor zwei Jahren werden derzeit in Portugal Vorschlagslisten erstellt, die bei der UNESCO eingereicht werden sollen", weiß Zimmermann. Die BEA stehe regelmäßig in Kontakt mit den zuständigen Fachgremien und lasse sich über den Sachstand informieren. Die sind von der Idee durchaus angetan, die beiden Bauwerke in Porto und die Müngstener Brücke im Paket mit der Garabit-Viadukt in Frankreich sowie der Ponte San Michele in Italien für das Auswahlverfahren zum sogenannten seriellen transnationalen Welterbe zu nominieren.

"Wir sind zuversichtlich, weil aus Portugal viele positive Signale kommen - sowohl von oberster Ebene als auch aus Porto selbst." Carsten Zimmermann weiß allerdings auch um die vielen Fragen, die noch nicht geklärt sind. "Wenn aus Portugal ein Nein kommen sollte, ist unser Projekt vorerst für viele Jahre auf Eis gelegt." In Frankreich und Italien sind ebenfalls gerade erst neue Listen an Vorschlägen zum Weltkulturerbe abgearbeitet worden, so dass diese Länder vorerst nicht einspringen können. Sollte aber Grünes Licht aus Südeuropa für eine gemeinsame Bewerbung kommen, würde es plötzlich viel Arbeit für die Bergische Entwicklungsagentur geben.

Stahlkonstruktion der Müngstener Brücke wird erneuert
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Wanderwege in der bergischen Region
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Foto: Wagner

"Wenn es ernst wird, würden wir umgehend Ratsbeschlüsse benötigen." Carsten Zimmermann baut dabei auch auf Unterstützung aus Wuppertal, wo man Ende 2012 einer zweiten eigenen Bewerbung eine Absage erteilt hatte. "Um die jeweiligen Etats der Kommunen nicht zu belasten, sollen Anfang kommenden Jahres beim Land Förderanträge gestellt werden", plant der BEA-Teamleiter. Mit diesen Geldern sollen diverse von der UNESCO geforderte Gutachten finanziert werden.

(gra)
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