Solingen Musikalische Zauberkunst für Schüler

Solingen · Mit den Bergischen Symphonikern stand für viele Sechstklässler eine besondere Schulstunde auf dem Stundenplan.

Die Bergischen Symphoniker gelten als das fleißigste Orchester weit und breit. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören sicher die regelmäßigen Schulkonzerte. Gestern musizierten die Symphoniker in zwei Konzerten für die sechsten Klassen der weiterführenden Schulen in Solingen, heute finden zwei weitere Konzerte statt. Das Orchester trat in voller Besetzung an, und wurde dirigiert von Johannes Witt, Martin Haunhorst fungierte als Konzertmeister.

Die Schüler von der Pestalozzischule, der Sekundarschule und von der Friedrich-Albert-Lange-Gesamtschule erlebten im Pina-Bausch-Saal nicht nur die magische Musik von Paul Dukas rund um die Abenteuer eines tollpatschigen Hexenmeister-"Azubis", der lieber einen Besen zum Wasserträger verzaubert, als selbst zum Brunnen zu gehen, und die Kräfte bald nicht mehr im Zaume halten kann.

Dazu machten sie auch Bekanntschaft mit dem klassischen Gedicht "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe. Musik und Dichtung haben selbst Walt Disney fasziniert, der 1940 in einer wunderbar gezeichneten Episode des abendfüllenden Zeichentrickfilms "Fantasia" den verzweifelnden Zauberlehrling verewigte.

Die Schulkonzerte der Bergischen Symphoniker sind auch immer eine besondere logistische Aufgabe für die aufsichtsführenden Damen und Herren im Theater, besonders wenn Klassen zu spät kommen oder überhaupt nicht erscheinen, so wie es gestern geschah. Die Bergischen Symphoniker nehmen die Gestaltung der Schulkonzerte sehr ernst. Dabei entfalten manche Musiker noch ganz andere Talente, mit dem Geiger Robin Chadwick haben sie sogar einen brillanten Zeichner in ihren Reihen. Daher erklang die komplette Musik von Paul Dukas - begleitet von den bewegten Karikaturen des Zeichners auf der Leinwand.

Der Oboist Michael Forster hat auch hohe Qualität als launiger Moderator. Humorvoll und altersgerecht erzählte er die Handlung und stellte den Kindern die einzelnen Orchestergruppen und Instrumente vor. Der wasserschleppende Besen wurde vom Fagott interpretiert. Auch die Geigen und die Harfe haben ihre eigenen Aufgaben im Werk des Komponisten Paul Dukas, der von Michael Forster den Schülern spaßig als "Töne-Zusammensetzer" vorgestellt wurde.

Am Ende geht in Musik und Dichtung natürlich alles gut aus. Der alte Hexenmeister kehrt zurück und bringt das von seinem Lehrling angerichtete Chaos wieder in Ordnung.

(RP)
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