Solingen Nach Solingen hat es jetzt auch Leverkusen erwischt

Solingen · Ralf Weeke hat es immer geahnt, dass es nicht lange dauern wird, bis auch andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen ein böses Erwachen erleben werden. Der Kämmerer der Stadt hatte eine gewisse Vorlaufzeit, die schlechte Nachricht zu verdauen und den Einbruch der Gewerbesteuer in Höhe von 33 Millionen Euro bei seinem Etat-Entwurf für das Jahr 2015 einzuarbeiten.

Solingen: Nach Solingen hat es jetzt auch Leverkusen erwischt
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Sein Leverkusener Amtskollege hingegen hat sich die Arbeit völlig umsonst gemacht. Die Bücher waren schon gedruckt, alle Planungsunterlagen ausgearbeitet, da traf die Verantwortlichen der "Steuer-Hammer". "Wir müssen einen völlig neuen Haushaltsentwurf erstellen", erklärte Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn in der jüngsten Ratssitzung. Der Grund: Die Farbenstadt hat das gleiche Schicksal getroffen wie die Klingenstadt. Hier sind ebenfalls dramatische Einbrüche bei den Einnahmen von Gewerbesteuern zu erwarten. Bereits vergangene Woche war von 14 Millionen Euro die Rede. Ein Betrag dieser Größenordnung hatte auch in Solingen ganz am Anfang auf der Rechnung gestanden, ehe die Verluste immer größer geworden sind. In Leverkusen rechnet man sogar mit rückwirkenden Einbußen für die Jahre 2012 und 2013. Der überarbeitete Haushaltsentwurf soll im Dezember in der nächsten turnusmäßigen Ratssitzung vorgelegt werden.

"Die Gewerbesteuern sind nicht mehr verlässlich planbar", erklärte Reinhard Buchhorn. Seinen Äußerungen zufolge ist eine weitere Erhöhung der Grundsteuer B vermutlich genauso unverzichtbar wie ein Sparprogramm, "dass richtig wehtut und keinen Bereich ausnimmt". Bekannte Worte, die schon seit Wochen genauso aus dem hiesigen Rathaus zu vernehmen sind.

(gra / RP)
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