Solingen Nachtwächtertour führt vom Jupiter zu Laurel und Hardy

Solingen · Am Vorabend der Zeitumstellung erfuhren die rund 40 Besucher Spannendes zu den Planeten des Sonnensystems.

Einen unterhaltsamen und informativen Abend erlebten die Teilnehmer beim Nachwächterrundgang des Walder Bürgervereins. Mit dem traditionellen Nachtwächterruf läutete Manfred Hahn die Führung der rund 40 Teilnehmer durch das abendliche Wald ein: "Hört ihr Leute, lasst euch sagen, unsere Uhr hat sieben geschlagen. Heute Nacht ist es so weit, es beginnt die Winterzeit."

Die Tour begann vor Manfred Hahns Weinladen in der Friedrich-Ebert-Straße und führte entlang des Planetenweges. Auf diesem Weg liefern im Gehweg verlegte Tafeln Informationen über die Planeten des Sonnensystems. An den einzelnen Stationen berichtete Bettina Müller-Raddatz Wissenswertes zu den Planeten. Hans Mewes lieferte indes kenntnisreich Fakten und Anekdoten zur Walder Geschichte. Der Rundgang führte von der Friedrich-Ebert-Straße zum Walder Rundling und von dort in die Schwindstraße. Dabei erfuhren die Besucher, dass der Saturn im Englischen Namensgeber für den Samstag ist, der dort "Saturday" heißt. Der Jupiter steht in der Astrologie für Glück, und von ihm ist der Ausdruck "jovial" abgeleitet. Wegen seiner Färbung wird der Mars auch als roter Planet bezeichnet. Er ist Symbol des Krieges in verschiedenen Kulturen, so dass in der römischen und in der nordischen Mythologie die Kriegsgötter nach ihm benannt sind.

Die Erde ist weniger mythologisch aufgeladen, berichtete Bettina Müller-Raddatz. Der Begriff "Erde" kam zuerst im Deutschen auf, woraus das englische "Earth" entstanden ist. Die Venus wird im Lateinischen auch "Lucifer", Lichtbringer, genannt. Der Göttin Venus bei den Römern entspricht in der nordischen Mythologie die Göttin Freya, die dem Freitag ihren Namen gab. Der Merkur gab einem weiteren Wochentag seinen Namen: Nach dem römischen Gott des Handels ist der Mittwoch (französisch Mercredi) benannt, der bis heute häufig der Markttag ist.

Zur Stadtgeschichte berichtete Hans Mewes am Kirchplatz, der Turm der Walder Kirche sei mit seiner Errichtung im Jahr 1028 das älteste Bauwerk Solingens. "Das sagen wir zumindest immer so", denn ganz genau wisse man es nicht. "Man muss sich einmal vorstellen, dass hier eine Straßenbahn fuhr", deutete Mewes in Richtung des schmalen "Walder Schlauchs".

Nach so vielen Informationen rundete der Besuch des Laurel-und-Hardy-Museums im Walder Kotten den Abend ab. Unter freiem Himmel stimmten die legendären Komiker die Besucher mit ihrem Film "Big Business" von 1929 auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein.

(RP)
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