Solingen Neubau des fünf Jahre alten Pavillons

Solingen · Hartschen-Schule: Trotz des Rechtsstreits mit Baufirma will Stadt investieren.

 Wegen Feuchtigkeit ist der Pavillon gesperrt. Diesen will die Stadt jetzt abreißen und ersetzen, Investition: rund 850.000.

Wegen Feuchtigkeit ist der Pavillon gesperrt. Diesen will die Stadt jetzt abreißen und ersetzen, Investition: rund 850.000.

Foto: mak (Archiv)

In die Hängepartie wegen des Gerichtsverfahrens um den angesichts von Baumängeln seit Jahren gesperrten Pavillon der Wilhelm-Hartschen-Schule kommt neue Bewegung. "Endlich", wie Schulleiter Joachim Cerekwicki gestern im Gespräch mit unserer Redaktion schilderte. Auch wenn das Klageverfahren der Stadt gegen die Baufirma noch nicht abgeschlossen ist, will die Verwaltung den Pavillon an der Liebigstraße abreißen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzen. Rund 850.000 Euro sollen dafür im städtischen Etat außerplanmäßig bereitgestellt werden.

"Ein weiteres Hinauszögern ist gegenüber der Schule, den Eltern und den Schülern unverantwortlich", heißt es in der Beschluss-Vorlage, die heute, Dienstag, in der Sitzung des Schulausschusses auf den Tisch kommt. Kommenden Donnerstag beraten der Finanzausschuss sowie am 23. Juni der Stadtrat darüber. Nachdem der vom Gericht im Rahmen der Beweisaufnahme bestellte Sachverständige den Pavillon untersucht und alle vor Ort erforderlichen Feststellungen getroffen hat, steht baulichen Maßnahmen nichts im Wege, teilte das Rathaus mit. Wir müssen auf alle Fälle neu bauen." Deshalb könne man ja schon einmal loslegen, erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz auf Anfrage. Gleichwohl muss nach ihren Worten bei einem Abriss und Neubau des Pavillons allerdings ausgeschlossen sein, dass der Stadt dadurch Nachteile in dem Rechtsstreit mit der Baufirma entstehen.

Im Frühjahr 2011, also vor über fünf Jahren, wurde der neu errichtete Pavillon an der Wilhelm-Hartschen-Schule in Betrieb genommen. Doch schon wenige Monate später im August 2011 breiteten sich Feuchtigkeitsschäden an den Unterdecken aus. Dabei handelt es sich laut Stadt um Gewährleistungsschäden im Bereich der Gewerke Zimmermann/Dacharbeiten sowie um einen möglichen Planungsfehler des beauftragten Architekturbüros. Nachdem keine Einigung mit den beteiligten Firmen über die Beseitigung des Schadens erzielt werden konnte, kam es schließlich zu dem Rechtsstreit.

Seit Herbst 2011 sind die drei Klassen der Mittelstufe, die in dem Pavillon unterrichtet werden, in der ehemaligen Grundschule Wittkuller Straße ausgelagert. Das wird auch vorerst so bleiben. Der neu errichtete Pavillon wäre frühestens Ende nächsten Jahres bezugsfertig. Auch eine Sanierung hat die Stadt geprüft. Diese würde jedoch noch immer 750.000 Euro kosten, wäre mit Kostenrisiken verbunden und wird denn auch nicht empfohlen.

Schulleiter Joachim Cerekwicki spricht sich ohnehin für einen Neubau aus. "Das wäre die beste Lösung."

Schulausschuss Sitzung, heute, 17 Uhr, im Selbstlernzentrum des Mildred-Scheel-Berufskollegs, Beethovenstraße 225.

(tws)
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