Solingen Neue Absturzsicherungen für Radler

Solingen · Die alte Korkenzieher-Bahnstrecke war nur eingleisig. Eine Verbreiterung des Freizeitwegs ist bei der Stadt kein Thema.

 Auf Teilen der Korkenziehertrasse wurden bereits Absturzsicherungen angebracht.

Auf Teilen der Korkenziehertrasse wurden bereits Absturzsicherungen angebracht.

Foto: mak

Die Trasse wird sicherer - für Radfahrer. Am Frankfurter Damm sind jetzt ebenfalls Absturzsicherungen an Böschungen angebracht worden. Dabei rammen die Arbeiter mit einer Spezialmaschine zuerst Eisenpfosten in den Boden, auf denen in einer Höhe von etwa 1,30 Meter ein Rundholz befestigt wird, sowie darunter noch ein Halbriegel. Spielt das Wetter mit, könnten die Bauarbeiten an der alten Bahnstrecke in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein. Während dieser Zeit kann die Korkenziehertrasse zwar genutzt werden, Radfahrer müssen allerdings damit rechnen, an den jeweiligen Arbeitsstellen zu schieben.

Rund 140.000 Euro kostet die Nachrüstung. Mit den neuen Absicherungen, die an insgesamt 25 Stellen mit einer Gesamtlänge von 4,2 Kilometern angebracht werden, entspricht die Trasse den "Empfehlungen für den Radverkehr 2010".

Apropos Sicherheit: Wanderer fragen sich zuweilen, ob es angesichts all der Radfahrer, Skater, Jogger und Walker sowie der Spaziergänger mit und ohne Hund auf der beliebten Freizeitstrecke nicht sinnvoll wäre, fußläufigen Nutzern die linke Wegseite anzubieten. Damit sähe man - ähnlich wie auf einer Straße ohne Fußweg, auf der man ebenfalls besser links geht - die entgegenrollenden Radfahrer von vorn, statt von hinten von ihnen überholt zu werden.

Architekt Artur Pach von der Solinger Stadtverwaltung, der damalige Projektleiter des 2007 eröffneten Freizeitweges, betont indes, dass auf solche "Markierungen für unterschiedliche Nutzer auf der Trasse bewusst verzichtet wird" - und zwar aus Sicherheitsgründen. Auf Spielstraßen fehlen diese Markierungen beispielsweise ebenfalls. Autofahrer müssen jederzeit damit rechnen, dass Kinder beziehungsweise Fußgänger auf der Straße sind, sie können nicht darauf pochen, sich auf der Pkw-Fahrspur zu befinden. Besondere Vorsicht und Schritt-Tempo sind also angesagt.

"Man muss sich gegenseitig achten und aufeinander Rücksicht nehmen." Wie Artur Pach betont, gilt dies auch für den Freizeitweg vom Südpark bis nach Gräfrath. Angesichts von 400.000 bis 500.000 Menschen, die die Korkenziehertrasse jährlich nutzen, läuft das nach seiner Einschätzung insgesamt auch ganz gut.

Unterschiedliche Spuren für Radfahrer und Fußgänger wie auf der Nordbahntrasse in Wuppertal anzubieten, kommt auf dem Solinger Freizeitweg allerdings nicht in Betracht. "Bei einer Breite von drei Metern hat sich die Frage nicht gestellt", betont Pach. Auch eine Verbreiterung der Trasse der alten Straßenbahnlinie ist nach seiner Darstellung kein Thema.

Denn im Unterschied zur Nordbahntrasse der Nachbarstadt, die auf einer zweigleisigen Bahnstrecke angelegt sei, handele es sich beim "Korkenzieher" um lediglich ein Gleis.

(RP)
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