Solingen Neue Geländer an sieben Bauwerken

Solingen · Brücken und Stützwände im Stadtgebiet sollen bis Frühjahr 2017 ausgebessert werden.

Der Bedarf an Bauwerkserhaltung ist groß bis kurz vor riesig. "Viele Jahrzehnte wurde nichts gemacht, jetzt knirscht es vielfach", sagt Karsten Ditscheid von den Technischen Betrieben Solingen (TBS), Teilbetrieb Tiefbau. Der Abteilungsleiter für den Bereich Brücken und Durchlässe weiß indes, dass Brücken - davon gibt es 115 im Stadtgebiet - und Stützwände (241) in der Regel gut 80 bis 100 Jahre halten.

Auf einer Skala von null bis vier (der schlechteste Wert) bezeichnet Ditscheid den Zustand der Bauwerke, zu dem auch die Geländer gehören, im Mittel mit einem Wert von 1,9. "Wir haben in der Vergangenheit vieles abgearbeitet. Die Zahl der äußerst kritischen Bauwerke wurde von 35 auf 25 reduziert, davon sind einige auf der Korkenziehertrasse", sagt Ditscheid.

Kritisch heißt gleichwohl nicht, dass Gefahr im Verzuge wäre, vielmehr heißt das für die Ingenieure, binnen zehn Jahren eine Ausbesserung vorzunehmen. Und hier wird nach einer Prioritätenliste vorgegangen. "Alle Bauwerke wurden überprüft, in der Regel schauen wir uns jedes drei Mal im Jahr an", sagt Marco Wibmer. Er ist Bauwerksprüfer und auch für die Unterhaltung der Objekte zuständig.

"Schäden, wo schnelles Handeln erforderlich ist, kommen aber immer wieder vor", ergänzt Marco Wibmer mit Blick auf umgestürzte Bäume oder Unfälle. So beispielsweise vor einigen Wochen, als auf der Brücke Brühler Straße ein Stadtwerke-Bus nach einem Unfall das Brückengeländer beschädigte. Das soll nun spätestens Ende Oktober erneuert werden.

Ziel von Ditscheid und Wibmer war es eigentlich, eine Firma zu finden, die mit einem Jahresvertrag ausgestattet wird, um anfallende Aufträge beispielsweise an Geländern für Brücken oder Stützwänden umgehend zu erneuern beziehungsweise auszubessern. "Dafür hat sich leider kein Unternehmen beworben", sagt Ditscheid.

Sieben Baumaßnahmen für die Erneuerung von Geländern wurden indes jetzt ausgeschrieben. Dazu zählen unter anderem das Geländer und der Handlauf am Amtstor sowie am Neutor und ein Brückengeländer an der Peresstraße. Dort wurden bereits Erneuerungen in der Bausubstanz vorgenommen und eine Absturzsicherung eingerichtet. "Die Ausschreibung für die Geländer ist draußen, wir erwarten bis Mitte Oktober Angebote", sagen Ditscheid und Wibmer. Bis Frühjahr 2017 sollen die Geländer-Arbeiten insgesamt erledigt sein.

Gut ein halbes Dutzend Firmen wurden aufgefordert, Angebote abzugeben. Auch in der Hoffnung, ein Unternehmen zu finden, das zukünftig über einen Jahresauftrag flexibel einsetzbar wäre. "Die Ausschreibung im Paket ist einfach wirtschaftlicher", sagt Ditscheid.

Die Firmen müssen indes nach Europacode qualifiziert sein, denn Geländer gibt es in verschiedenen Typen. "Gerade im Stahlbau hat sich sehr viel verändert. Heutzutage sind andere europäische Qualitäten an Geländer verknüpft als früher", sagt Marco Wibmer. Das verlange eine entsprechende Eignung bei den Unternehmen.

(uwv)
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