Solingen Neue Pläne fürs Birkerbad werden konkreter

Solingen · Der Immobilien-Entwickler verfeinert seit einem dreiviertel Jahr sein Konzept in Abstimmung mit der Stadt.

 Seit über vier Jahren geschlossen: das Birkerbad.

Seit über vier Jahren geschlossen: das Birkerbad.

Foto: Mak (Archiv)

Wohnen wäre vorstellbar, eine Büronutzung ebenso; überhaupt bietet die Lage mit dem Eingangstor zur City für die Bereiche Handel und Gewerbe beispielsweise in Richtung Gastronomie oder einer Eventhalle Perspektiven: Alles das wäre möglich, beschreibt Ronald Krause-Walter vom städtischen Immobilienmanagement das Potenzial des alten Hallenbades an der Birkerstraße gegenüber der Einsporthalle.

Die Umsetzung neuer Möglichkeiten wird jetzt jedenfalls konkreter. "Wir stehen kurz vor der Beurkundung", sagte Krause-Walter gestern im Gespräch mit unserer Redaktion über den Stand der Verhandlungen mit dem Immobilien-Entwickler aus dem Kölner Raum, für den das Objekt reserviert ist; und mit dem die Stadt in Kürze also einen Optionsvertrag abschließen will. Diese notarielle Beurkundung beinhaltet auch ein Kaufangebot.

Seit einem dreiviertel Jahr wird der Vertrag vorbereitet. In der Zeit ist das Unternehmen aus dem Kölner Raum dem Vernehmen nach auch in Abstimmung mit der Stadt bereits aktiv geworden und hat mit Architekten beziehungsweise Planern ein Konzept für das seit über vier Jahren geschlossene Hallenbad verfeinert. Dadurch sei keine Zeit verloren gegangen, hieß es. Das Vermarktungsklima dürfte der Investor, der in NRW schon einmal ein altes, brachliegendes Hallenbad erfolgreich vermarktet hat, indes längst sondiert haben. Sonst würde er sich wohl kaum auf das Verfahren einlassen, das für ihn mit Kosten verbunden ist.

"Wir sind sehr optimistisch", sagte Krause-Walter. Die Stadt hat nach seinen Worten, "einen Partner gefunden, der an anderer Stelle schon gezeigt hat, dass er das beherrscht".

Bis zum Sommer 2017 wäre der Optionsvertrag befristet. Solange kann sich der Projekt-Entwickler auf eigene Kosten um Nutzungsänderungen, Gutachten und Statikernachweise kümmern. All dies geschieht mit dem Ziel, Investoren für das alte Hallenbad zu gewinnen.

Im alten Ohligser Hallenbad Sauerbreystraße sind solche Pläne allerdings vorerst vom Tisch, weil Solingen die Immobilie inzwischen zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Ebenso wie im früheren Walder Schulhaus "Roter Esel", das bei der Stadt jetzt ebenfalls nicht mehr zum Verkauf steht. Das Birkerbad hingegen wäre zur Unterbringung von Flüchtlingen nicht geeignet. Das haben entsprechende Prüfungen ergeben.

Wie auch immer das neue Konzept des Projektentwicklers im Detail aussieht, ein Schwimmbetrieb wird dort in Zukunft nicht mehr aufleben. Das lässt sich wirtschaftlich nicht darstellen.

Gleichwohl besteht Denkmalschutz, den es bei Umbauplänen zu berücksichtigen gilt. So ist das 1903 eröffnete Birkerbad nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg größtenteils im typisch neogotischen Baustil seiner Zeit wieder aufgebaut worden.

Bei Politik und Verwaltung ist schon vor Jahren der Wunsch an einen möglichen Investor laut geworden, nicht nur für das Hallenbad ein neues Konzept umzusetzen, sondern auch auf den noch einmal ebenso großen seitlichen Flächen mit dem Parkplatz eine städtebaulich ansprechende Lösung zu entwickeln.

(RP)
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