Solingen Neuer Klang der Dorper Kirchenorgel

Solingen · Nach langem Warten wurde jetzt die komplette Orgel der Dorper Kirche abgebaut und zur Reparatur nach Remagen transportiert. 60.000 Euro haben Menschen aus der Gemeinde für die Renovierung der Kirchenorgel gespendet.

Als Stephanie Schlüter vor elf Jahren in der evangelischen Gemeinde Dorp als Kantorin anfing, war bereits ein Teil der Kirchenorgel abgebaut, weil sie zu schwer für die Empore geworden war. Im Jahr 2005 wurde die Orgel dann komplett ausgebaut, weil die Kirche innen saniert und renoviert wurde. Im September 2007 bekam die Kirche ihre gereinigte Orgel wieder komplett zurück, doch die Freude sollte nicht lange währen.

"Erst ging es gut", meint Stephanie Schlüter, "doch dann haben wir immer mehr Aussetzer bemerkt." Die Elektrik war überaltert und auf die Orgel kein Verlass mehr. Schließlich riet im Jahr 2012 ein Orgelsachverständiger dringend, das Instrument stillzulegen, da mit Kurzschlüssen oder gar Schwelbränden gerechnet werden müsste.

Daraufhin ging die Geschichte der Sanierung erst richtig los.

Kostenvoranschläge wurden eingeholt und alles verzögerte sich durch einen Wechsel der Sachverständigen des Landeskirchenamtes.

"Im November 2013 begannen wir damit, Spenden zu sammeln", erinnert sich Stephanie Schlüter. Insgesamt wurden 195.000 Euro für die Renovierung benötigt. Davon wurden 75.000 Euro aus Haushaltsmitteln der Kirche zugeschossen, 30.000 Euro kamen von der Bürgerstiftung. Doch auch die Gemeinde hat inzwischen 60.000 Euro zusammengetragen. "Wir haben Veranstaltungen gemacht,", erzählt die Kantoreivorsitzende Margit Erbe, und Kantorin Annegret Pallasch ergänzt: "Und Konzerte." Auch die Chöre der Kantorei trugen zu dieser Summe bei. "Jeder Sänger hat monatlich einen Euro mehr bezahlt", erzählt Dietmar Sträter, Kassenwart der Kantorei und selbst Chormitglied. Dazu kamen zusätzliche Spenden, so dass die Chöre 4000 Euro für die Renovierung der Orgel überreichen konnten. Auch das Kirchencafé hat seine Überschüsse zur Verfügung gestellt.

Zwar fehlen noch 30.000 Euro, doch wurde der Orgelbauer Siegfried Merten nun beauftragt, mit der Arbeit zu beginnen. Gleich drei Tage waren notwendig, um die gesamte Orgel abzubauen und in die Werkstatt nach Remagen zu transportieren. "Die Orgel wird nicht nur einen neuen Klang bekommen, sondern auch ein neues Erscheinungsbild", verrät Kantorin Stephanie Schlüter. Das Holz und das Design der Orgel werden dem des Altars und Taufbeckens angeglichen. Ein wenig größer wird sie auch werden, damit die Wartungsarbeiten leichter von der Hand gehen können. "Und die neueste Technik bekommen wir auch", sagt Schlüter. Mit Lichtschranken und Computersteuerung.

"Diese Technik ist jedoch kein Luxus", betont Pfarrer Joachim Römelt. Die Kosten dafür machen den geringsten Teil aus. Stephanie Schlüter freut sich bereits, die neue alte Orgel auszuprobieren. "Das wird noch sehr spannend."

(sue)
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