Solingen Neues Gerät am Solinger Standort der Bergischen Uni

Solingen · Ein neues Gerät am Solinger Standort der Bergischen Universität Wuppertal im Forum Produktdesign kann Wärmebehandlungs- und Schmiedeprozesse, wie sie in der bergischen Industrie verbreitet sind, im Labormaßstab simulieren.

Dadurch können Prozesse optimiert und mikrostrukturelle Abläufe noch besser verstanden werden. Das sogenannte "Abschreck- und Umformdilatometer" ist seit dem Herbst am Lehrstuhl für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sebastian Weber in Betrieb.

In Zusammenarbeit mit den Bauingenieuren der Bergischen Uni sollen unter anderem die Auswirkungen von Brandfällen auf Stahlbeton untersucht werden. "Mit dem Gerät können wir die entsprechenden Zeit-Temperaturverläufe von echten Bränden nachstellen", sagt Sandra Kernebeck, seit dem 1. März Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl. Beim Erhitzen und Abkühlen kristalliner Materialien wie Stahl ändert sich das Volumen der Materialien. Dabei treten zwei Effekte auf: Zum einen die reguläre Wärmeausdehnung des Materials; zum anderen führen verschiedene Umwandlungs- und Ausscheidungsvorgänge in den Materialien zu einer Volumenänderung.

Das neue Großgerät bietet den Forschern am Solinger Lehrstuhl zudem die Möglichkeit, Proben induktiv zu erwärmen und anschließend mit definierten statischen oder zyklischen Kräften zu belasten, um sie umzuformen. Das Großgerät (Kosten rund 400.000 Euro) wurde aus Mitteln des Landes NRW, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Bergischen Universität finanziert.

(red)
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