Solingen Neues Silvester-Format lockt Besucher

Solingen · Das Publikum hat das neue Angebot des Kulturmanagements angenommen. Beide Veranstaltungen rund um das Theaterstück "Die Feuerzangenbowle" waren ausverkauft. Eine Neuauflage zum Jahreswechsel 2016/17 ist geplant.

 Eigentlich hatte das Snackbuffet gegen 23 Uhr eröffnet werden sollen. Weil aber die "Feuerzangenbowle" länger gedauert hat als veranschlagt, blieb den Gästen der Silvesterparty zur Stärkung vor Mitternacht nur eine halbe Stunde Zeit.

Eigentlich hatte das Snackbuffet gegen 23 Uhr eröffnet werden sollen. Weil aber die "Feuerzangenbowle" länger gedauert hat als veranschlagt, blieb den Gästen der Silvesterparty zur Stärkung vor Mitternacht nur eine halbe Stunde Zeit.

Foto: Stephan Köhlen

Das neue Konzept einer Silvester-Party im Theater und Konzerthaus hat gegriffen. Sowohl für die Vorstellung der "Feuerzangenbowle" am Nachmittag als auch für das kombinierte Spezialangebot am Abend waren alle 600 Karten vergriffen. Und das Publikum war begeistert: Mehrere Minuten lang wurde das Ensemble des Altonaer Theaters mit stehenden Ovationen für ihre amüsante Version des Kultstücks bedacht.

Dabei war Hans Knopper, Leiter des städtischen Kulturmanagements, in den Tagen zuvor das Lampenfieber durchaus anzumerken gewesen. Und das, obwohl die Karten für das Silvester-Special zuvor reißenden Absatz gefunden hatten. "Wir sind ausverkauft", hatte Knopper bereits einen Tag vor der Premiere zum Jahreswechsel vermelden können.

 Kurz nach Mitternacht ging die Silvesterparty mit Livemusik von zwei Bands erst richtig los.

Kurz nach Mitternacht ging die Silvesterparty mit Livemusik von zwei Bands erst richtig los.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Gleichwohl bedeutete dieser Zuspruch auch eine gewisse Verpflichtung. Immerhin hatte die traditionelle Silvester-Gala, die lange Zeit die Solinger in das Theater und Konzerthaus gelockt hatte, in den zurückliegenden Jahren kaum noch gezogen. "Wir haben am Ende einfach zu wenig Karten verkauft", bilanzierte Knopper schließlich im Jahr 2014 und verordnete der großen Feier zum Jahresende zunächst eine Auszeit.

Eine Auszeit, die die Mitarbeiter des Kulturmanagements und ihr Chef dazu nutzen, ein vollkommen anderes Konzept als bislang auf die Beine zu stellen. "Uns ging es darum, ein neues Format zu etablieren", sagt Knopper. Dabei galt es, die einzelnen Bereiche des Theater und Konzerthauses wieder im Sinne ihrer ursprünglichen Bestimmungen zu nutzen - und gleichzeitig Verbindungen zu schaffen.

Im Klartext: Der Konzertsaal sollte im modernen Konzept musikalischen Vorstellungen wie eben dem Konzert der Bergischen Symphoniker am frühen Silvesterabend vorbehalten bleiben, während im Pina-Bausch-Saal das Altonaer Theater zunächst das Stück "Die Feuerzangenbowle" gab. Das war jedoch nicht alles. Als die Besucher nach dem Ende der Vorstellung, die um 20.30 Uhr begonnen hatte, ins Theaterfoyer strömten, erwartete sie dort die eigentliche Silvesterparty. Bei Snacks und Sekt wurden kleine Speisen gereicht.

"Leider sind wir zeitlich etwas in Verzug geraten", bedauert Knopper. "Zum Glück hatten wir schon am Nachmittag gesehen, dass das Theaterstück länger dauerte als veranschlagt." Was auch damit zu tun hatte, dass die Schauspieler jeden ihrer Gags richtig ausgekostet hatten. Statt um 23 Uhr wurde das Buffet erst eine halbe Stunde später eröffnet. "Der Dank gilt hier auch unseren tollen Gästen. Dort, wo wir mit unserem Team trotz größter Bemühungen nicht hingekommen sind, haben sie sich selber den Sekt zum Anstoßen geholt."

Kurz nach Mitternacht ging es mit Auftritten der Bands "Honey Pearl And The Acoustic Mates" und "Solid Blues Machine" weiter. Viele Besucher jedoch nutzten lieber die Möglichkeit, etwas abseits der Livemusik in geselliger Runde das Jahr 2016 zu beginnen.

Das Ziel war es, für möglichst viele Gäste etwas im Angebot zu haben - was sich unter anderem darin niederschlug, dass noch an Silvester die Möglichkeit bestand, an der Abendkasse Karten lediglich für die Party ab 0.05 Uhr zu kaufen. Dieses Angebot ist jedoch nicht genutzt worden. "Die Leute bleiben halt dort, wo sie null Uhr erlebt haben", sagt Hans Knopper. Und so wäre ein Einlass kurz nach Mitternacht ohnehin nicht garantiert gewesen, da nur wenige der 600 Besucher das Theater und Konzerthaus in der ersten Stunde des neuen Jahres überhaupt verlassen haben.

Angesichts der großen Resonanz ist eine Wiederholung fest eingeplant. "Wir haben auch schon ein Theaterstück im Auge". Um welches es sich handelt, wollte Hans Knopper noch nicht verraten.

(RP)
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