Solingen Notfallpraxis: FDP sieht Chancen für Klinikum

Solingen · Nachdem die kommissarische Geschäftsführerin des Klinikums Solingen, Barbara Matthies, zuletzt gegenüber unserer Redaktion betonte, zur Konsolidierung des Krankenhauses werde es auch Personaleinsparungen geben, hat die Solinger FDP gestern auf neue Chancen für das Klinikum verwiesen. Vor allem von der Schließung der Notfallpraxis in der Nachbarstadt Hilden könne das größte Krankenhaus der Klingenstadt profitieren, sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Dr. Robert Weindl, der auch Mitglied im Aufsichtsrat des städtischen Klinikums ist.

So sei es denkbar, dass Hildener Patienten, die demnächst zur Solinger Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Klinikum kämen, später im Krankenhaus selbst stationär behandelt würden, betonte Weindl. Unterm Strich würde dies aus Sicht der Liberalen mehr Patienten bedeuten, die für eine Krankenhausbehandlung abgerechnet werden könnten. Angesichts der schwierigen finanziellen Situation des Klinikums sowie "einer in Aussicht gestellten, notwendigen Reduzierung von Betten ist dies eher eine gute Nachricht", sagte Robert Weindl.

Gleichzeitig formiert sich in Hilden Widerstand gegen die für den 31. Januar angekündigte Schließung der dortigen Notfallpraxis. "Ob der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung das Recht hat, im Alleingang die Notfallpraxis Hilden zu schließen, muss jetzt das NRW-Gesundheitsministerium entscheiden", sagte der Vorsitzende des Ärztevereins Südkreis Mettmann, Hans-Peter Meuser. Der Ärzteverein ist vor allem über die Vorgehensweise der Kassenärztlichen Vereinigung erzürnt. So kritisierte Ärztevereinschef Meuser, die KV habe sich mit ihrem Schließungsbeschluss "über den geltenden Organisationsplan von KV und Ärztekammer hinweggesetzt". Zudem beklagte Meuser ein aus seiner Sicht zuletzt "zunehmend schikanöses Verhalten des KV-Vorstandes gegenüber Vereinen".

(RP)
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