Solingen Nouvertné hinterlässt "große Schuhe"

Solingen · Nach neun Jahren als Präsident des nordrhein-westfälischen Kraftfahrzeug-Gewerbes übergab der Solinger Unternehmer gestern das Amt an seinen Nachfolger. Dafür wurde er zum Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt.

Eine Weggefährtin von Ernst-Robert Nouvertné traf den Nagel auf den Kopf: "Soll ich Dir jetzt gratulieren oder Dich bedauern", fragte sie den Gastgeber bei der Begrüßung im Rittersaal auf Schloss Burg. "Beides", antwortete Nouvertné. Der 68-jährige nahm gestern Abschied von der Spitze des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes NRW. "Mit Wehmut", wie er verriet. Zwar war es sein persönlicher Wunsch gewesen, bei der Mitgliederversammlung für das Präsidentenamt nicht mehr anzutreten. "Ich werde jetzt mehr Raum für private Dinge haben, nachdem der Zeitaufwand in der Verbandsarbeit natürlich sehr groß war." Der Unternehmer resümierte aber auch: "Ich habe eine unglaublich schöne Zeit erlebt, viele interessante Menschen kennengelernt, und ich hatte ein großartiges Team."

Dieses Kompliment gaben ihm Mitstreiter und Gäste aus Politik und Verwaltung gern zurück: Vor Geschenken und anerkennenden Worten konnte er sich kaum retten. Oberbürgermeister Norbert Feith lobte vor allem Nouvertnés Einsatz für die Ausbildung Jugendlicher - ebenso wie die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann, die zunächst eine Videobotschaft in den Rittersaal übermitteln ließ, um später zur anschließenden Bergischen Kaffeetafel hinzuzustoßen. Auch Robert Rademacher, Ehrenpräsident des Zentralverbandes des Deutschen Kfz-Gewerbes, und dessen amtierender Präsident Jürgen Karpinski kamen in die Klingenstadt, um Ernst-Robert Nouvertnés Schaffen zu würdigen.

Dieser hatte im Jahr 1969 den elterlichen Kfz-Betrieb übernommen. Inzwischen gehören auch seine beiden Kinder Nicole und Christoph zur Geschäftsleitung des Unternehmens, das die Marken VW, Audi, Skoda und Seat anbietet. An den Standorten an der Kuller und Schlagbaumer Straße sind 120 Angestellte beschäftigt.

Auf Nouvertnés Wunsch fanden Mitgliederversammlung und Amtsübergabe auf Schloss Burg statt. "Das ist eine Reminiszenz an meine Heimatstadt", sagte der 68-Jährige. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten des Landesverbandes gestern Vormittag einstimmig den 54-jährigen Frank Mund. Auch der Mönchengladbacher Unternehmer lobte das Wirken seines Vorgängers für die Branche: "Ernst-Robert Nouvertné hat große Schuhe stehen lassen." Ebenfalls einstimmig fiel auch der Entschluss der 110 auf Schloss Burg anwesenden Delegierten, den Solinger Unternehmer zum Ehrenpräsidenten des KfZ-Gewerbes in NRW zu wählen.

"Gesund bleiben und etwas dafür tun", das wünscht sich Nouvertné für die Zukunft. Der ehemalige Handballer und Gesellschafter der SG Solingen hält sich unter anderem mit Schwimmen und Walking fit. Ein weiteres wichtiges Amt übt er indes weiterhin aus: Beim Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes ist er noch für drei Jahre im Vorstand tätig.

(ied)
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