Solingen O-Quartier: "Stillstand ist unerträglich"

Solingen · Ohligser Jongens sehen im jetzigen Zustand "eine Katastrophe" und fordern eine schnelle Lösung.

 Der weitere Olbo-Abriss lässt auf sich warten.

Der weitere Olbo-Abriss lässt auf sich warten.

Foto: mak

Auf eine schnellstmögliche Bebauung der Olbo-Brachfläche drängen die Ohligser Jongens. "Der seit Jahren andauernde Stillstand auf dem ehemaligen Olbo-Gelände, mitten im Herzen von Ohligs, ist nicht nur optisch unerträglich, sondern hat der Ohligser Innenstadt massiv geschadet und lähmt in entscheidendem Maße die wirtschaftliche Entwicklung dieses Stadtteils", erklärten für den Verein gestern Joachim Junker (Geschäftsführer) und Gerd Riedel (Präsident).

Dadurch fehle inzwischen bereits seit vier Jahren die für Ohligs zwingend erforderliche Nahversorgung durch einen Lebensmittel-Vollsortimenter. "Dieser Zustand ist eine Katastrophe für die Bürger von Ohligs", sagten Joachim Junker und Gerd Riedel. Von daher hoffen die Ohligser Jongens auf eine schnellstmögliche Bebauung des Geländes der ehemaligen Textilfabrik. Im Mai/Juni ist im oberen Teil die Wohnungsbebauung der Plan 8 Group GmbH abgeschlossen. Die Gebäude auf der Restfläche der Brache sind jedoch noch nicht einmal abgerissen. "Es besteht dringender Handlungsbedarf. Ein weiterer längerer Stillstand könnte zu weiteren Leerständen in Ohligs führen", so Joachim Junker und Gerd Riedel.

Die Ohligser Jongens vertreten aber weiter den Standpunkt, "dass wir im O-Quartier ein Fachmarktcenter für wenig sinnvoll erachten und die ursprünglich geplante Gewerbefläche reduziert werden sollte". Um Risiken für den bestehenden Einzelhandel und die Fußgängerzone zu vermeiden, den Bestandsschutz des örtlichen Handels zu berücksichtigen und um dauerhaft Kaufkraft zu binden, sollte das O-Quartier neben einem Lebensmittel-Vollsortimenter auch nur Ergänzungen beziehungsweise Anpassungen zum bereits in unserem Stadtteil bestehenden Warenangebot beinhalten. Die Restfläche des O-Quartiers könnte für eine Wohnbebauung genutzt werden. Hier gebe es in Ohligs seit Jahren einen steigenden Bedarf. "Alles andere wäre für den Handel in Ohligs kontraproduktiv", heißt es vonseiten der Ohligser Jongens. Ziel müsse es sein, die Kaufkraft in Ohligs zu halten beziehungsweise zurückzugewinnen. "Sonst werden wir diese weiter an Nachbarstädte verlieren", so Riedel und Junker. Sie hoffen, dass die Stadt und die Investorin aufeinander zugehen, "um den Gordischen Knoten im Interesse der Ohligser Bevölkerung zu lösen".

Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter begrüßen den Vorschlag der Ohligser Jongens, das geplante O-Quartier mit einem Lebensmittel-Vollsortimenter und zugunsten von Wohnraum deutlich reduzierter Ladenfläche auszustatten: "Das entspricht genau den Planungszielen der Stadt Solingen im neuen Bebauungsplan."

"Wir erwarten, dass die Grundstückseigentümerin in Kürze mit uns in Kontakt treten wird", sagt Kurzbach. Darüber hinaus hat sich in der vergangenen Woche erneut ein Erwerbsinteressent - in Abstimmung mit der Eigentümerin - bei der Stadt Solingen gemeldet, mit dem in Kürze Gespräche geführt werden.

(uwv)
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