Solingen Ohligs ist ein ruhiges Pflaster

Solingen · Trotz Hauptbahnhof und einiger Veranstaltungsorte meldet die Polizei wenige Zwischenfälle im größten Solinger Stadtteil. In puncto Wohnungseinbrüche war Ohligs zuletzt sogar sicherer als die Nachbarstädte.

Die Vorzüge eines Stadtteils haben manchmal auch ihre Schattenseiten: Wo es günstige Verkehrsanbindungen wie einen Bahnhof oder auch Standortfaktoren wie eine belebte Fußgängerzone mit vielen Geschäften gibt, sind oft auch Langfinger nicht weit, die sich mit ihrer Beute rasch aus dem Staub machen. Das sei grundsätzlich auch in Ohligs nicht anders, sagt Sascha Gerhardt, Leiter der Wache an der Kieler Straße. Aber: "Im vergangenen Jahr war die Zahl der Taschendiebstähle rückläufig", betont der Polizeihauptkommissar, der vor allem die Bedeutung vorbeugender Maßnahmen hervorhebt: "Es ist wichtig, Präsenz und somit Stärke zu zeigen."

Mit einer gezielten Aufklärungskampagne sensibilisierten die Beamten der Ohligser Wache während des Weihnachtsdürpels im vergangenen Jahr Reisende und Passanten für das Thema Taschendiebstahl und erklärten, wie man sich besser davor schützen kann.

Im Hinblick auf Wohnungseinbrüche sei die Entwicklung in Ohligs sogar günstiger gewesen als in Nachbargemeinden wie Leichlingen, sagt Gerhardt. Auch in diesem Bereich setzt er auf Aufklärung - aber auch auf Beistand für all jene, die nach einem Einbruch mit dem mulmigen Gefühl leben müssen, dass ein Fremder mit krimineller Absicht in ihre eigenen vier Wände eingedrungen ist.

Überhaupt will Gerhardt, der mit 16 anderen Beamten auf der Ohligser Wache seinen Dienst verrichtet, als Ansprechpartner für die Nöte der Bürger wahrgenommen werden. "Manchmal werden wir dabei sogar mit Dingen konfrontiert, die eigentlich gar nicht in unsere Zuständigkeit fallen." Mit einer Sorge mancher Bürger räumt Gerhardt auf: Dass die Wache nicht permanent besetzt ist, heiße nicht, dass es in diesen Zeiten keine Polizeipräsenz in Ohligs gebe: "Wir sind mit unserem Funkwagen immer vor Ort."

Sehr gut entwickelt habe sich die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, deren Mitarbeiter sich unter anderem an Streifen beteiligen, und mit dem Jugendamt.

Zwar könne man die Fälle von Sachbeschädigung und Ruhestörung, insbesondere von alkoholisierten Jugendlichen am Wochenende nicht wegdiskutieren. Derartige Einsätze seien aber in den vergangenen beiden Jahren eher rückläufig gewesen. Trotz einiger Veranstaltungsorte im Stadtteil gebe es insgesamt wenige Zwischenfälle.

Ein Ort, an dem Anwohner in der Vergangenheit wiederholt über nächtlichen Lärm und herumliegende Glasscherben klagten, ist die Parkanlage an der Ecke Wittenberg- und Parkstraße. "Dort führen wir immer wieder Kontrollen durch", betont Gerhardt. Die letzte Beschwerde über Pöbeleien und andere Ärgernisse im Park mit angrenzendem Kita-Gelände unweit des Bahnhofs sei bei der Polizei im vergangenen Winter eingegangen. Wachsamkeit sei immer geboten, sagt Gerhardt: "Es wird immer Dinge geben, die unser Einschreiten erforderlich machen."

Zugleich betont der 43-jährige Wachleiter aber: "Ohligs ist ein ruhiger Bereich, in dem man sich sicher fühlen kann."

(ied)
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