Einsatz Ohligser Jongens wollen Ohligsern Gehör verschaffen

Solingen · Vor etwa einem Jahr begannen sich einige unzufriedene Ohligser Bürger zu treffen. Sie beschlossen, sich tatkräftig zu engagieren - und gründeten im vergangenen August einen Verein. In Anlehnung an den Heimatverein "Düsseldorfer Jongens" benannten die 13 Gründungsmitglieder ihren Verein "Ohligser Jongens". Obwohl der große Bruder in Düsseldorf Vorbild ist, gibt es einen entscheidenden Unterschied. "Trotz des Namens wollen wir uns nicht auf das männliche Geschlecht begrenzen", sagt Geschäftsführer Joachim Junker. Frauen sind herzlich willkommen bei den sich immer stärker zum Ohligser Heimatverein hinwandelnden "Ohligser Jongens".

 Die "Ohligser Jongens" mit Präsident Gerd Riedel (vordere Reihe Mitte) wollen sich aktiv für den Stadtteil Ohligs einsetzen.

Die "Ohligser Jongens" mit Präsident Gerd Riedel (vordere Reihe Mitte) wollen sich aktiv für den Stadtteil Ohligs einsetzen.

Foto: stephan Köhlen

Vor etwa einem Jahr begannen sich einige unzufriedene Ohligser Bürger zu treffen. Sie beschlossen, sich tatkräftig zu engagieren - und gründeten im vergangenen August einen Verein. In Anlehnung an den Heimatverein "Düsseldorfer Jongens" benannten die 13 Gründungsmitglieder ihren Verein "Ohligser Jongens". Obwohl der große Bruder in Düsseldorf Vorbild ist, gibt es einen entscheidenden Unterschied. "Trotz des Namens wollen wir uns nicht auf das männliche Geschlecht begrenzen", sagt Geschäftsführer Joachim Junker. Frauen sind herzlich willkommen bei den sich immer stärker zum Ohligser Heimatverein hinwandelnden "Ohligser Jongens".

Missstände im Stadtteil will der Verein auf konstruktive Art lösen helfen. "Wir wollen keine Nein-Sager sein", betont Präsident Gerd Riedel. Es sei ein Ziel, an den Lösungen mitzuarbeiten. Ein weiteres Ziel ist es, sich mit anderen Ohligser Vereinen und Organisationen zu vernetzen. So wurden bereits Gespräche mit der OWG und der Bezirksvertretung geführt. "Wir haben erkannt, dass es in Ohligs reichlich Handlungsbedarf gibt", erklärt Junker.

Ob es um die Einkaufslandschaft geht, um Freizeitgestaltung oder Kulturangebote - überall möchten die "Ohligser Jongens" aktiv mitgestalten. Konkretes Thema ist beispielsweise das unzureichende Warenangebot in Ohligs, das die Kaufkraft der Bewohner in andere Stadtteile oder Städte abzieht. Da in Sachen "O-Quartier" derzeit Stillstand herrsche, ist ein Symposium mit dem Städteplaner Dr. Holger Pump-Uhlmann geplant. "Wir wollen den Ohligsern Gehör verschaffen", sagt Jörg Wacker, dem es auch um Transparenz geht. Auch steht ein Benefizkonzert in der Ohligser Festhalle zum Ende des Jahres an, dessen Erlös den Ohligser Kindertagesstätten zugutekommen soll. Der Erlös, der beim Ohligser Weihnachtsdürpel erzielt wurde, wurde in 2000 Eintrittskarten für das Heidebad angelegt, die Ohligser Schülern zur Verfügung gestellt werden. "Damit tun wir etwas für die Erhaltung des Bades und können so manchem eine Freude machen", sagt Riedel.

Um einzelne Themen und Projekte angehen zu können, sollen Thementische ins Leben gerufen werden, die für interessierte Bürger offenstehen, die gerne mitarbeiten wollen. Soziales Engagement ist dem Verein wichtig. "Wir wollen die Toleranz und Integrationsbereitschaft fördern", so Junker. Idee ist eine Veranstaltung mit Musik, in die die ausländischen Mitbürger eingebunden werden. "Ziel ist es, die Kräfte zu bündeln", meint Junker, wobei bei aller Konzentration auf Ohligs auch über die Stadtgrenze hinausgeschaut werden soll, denn, so Junker: "Ein lebendiger Stadtteil braucht lebendige Bürger."

Sandra Grünwald

(sue)
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