Solingen Ohligser küren die bequemste Bank

Solingen · Fünf Modelle haben bei einer Bürgerversammlung zum Probesitzen bereit gestanden. Dann wurde entschieden, welche Sitzgelegenheit angeschafft wird.

Seniorenkoordinator Jürgen Beu hatte fast ein bisschen Mühe, die Gäste von ihren Sitzgelegenheiten loszueisen und zum Beginn der Veranstaltung in den Versammlungsraum zu beordern. Denn die rund 30 Besucher der Bürgerversammlung im evangelischen Gemeindezentrum an der Wittenbergstraße hatten es sich nicht nehmen lassen, sich vorab ein Bild vom geplanten Angebot für Ohligs zu machen.

Fünf verschiedene Modelle von Bänken - für eine oder mehrere Personen, mit unterschiedlich gestalteten Seitenlehnen, Brettern oder Stahlrohren als Untergrund - standen im Innenhof der Anlage zum Probesitzen bereit. Zehn dieser sogenannten "Fünf-Minuten-Bänke" sollen bald im Stadtteil, nach Möglichkeit sternförmig um das Zentrum herum, verteilt werden.

Damit wollen Seniorenbüro, Bündnis für Familie sowie Senioren- und Behindertenbeirat vor allem älteren und körperlich beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit bieten, sich auf dem Weg zum Einkaufen oder beim Spaziergang kurz ein wenig auszuruhen. Denn abseits der Fußgängerzone werden solche Sitzgelegenheiten weitgehend vermisst. "So etwas sollte es nicht nur im Stadtteilzentrum geben, sondern auch in Nähe der Altenheime oder der Wohngebiete, in denen viele ältere Menschen wohnen", sagte Renate Krämer vom Seniorenbeirat. Das habe sich in vielen Gesprächen mit Mitgliedern einer Sportgruppe herauskristallisiert. "Das hier ist mein Favorit", verriet sie, nachdem sie sich auf einer Bank mit einem fein gewobenen Metallmuster als Sitzfläche niedergelassen hatte.

Über ihr bevorzugtes Modell konnten die Teilnehmer der Veranstaltung mit Hilfe von roten Aufklebern abstimmen. Das Rennen machte letztlich eine Bank mit einem holzartigen Material, das aber sehr resistent gegenüber Witterungseinflüssen sein und jahrzehntelang halten soll. Zwei Personen finden darauf Platz. Gestiftet werden die Bänke von der Robert-Bosch-Stiftung. Bezüglich der besten Standorte gab es viele unterschiedliche Ideen. Wo genau die Bänke nun bald aufgestellt werden sollen, will die Stadt noch endgültig abklären. Auch ein Kostenvoranschlag steht noch aus. Denkbar ist aber, dass durch private Initiativen im Stadtteil noch weitere Bänke hinzukommen.

Bei der Versammlung kam noch ein weiteres Projekt zur Sprache: Modelle einer Stadtteilkarte, die wichtige Anlaufpunkte wie Cafés, Restaurants, Kindergärten und Kirchen, aber auch öffentliche Toiletten zeigt, hingen im Gemeindezentrum aus. Die Karten sollen künftig Besuchern mit weniger guten Ortskenntnissen die Orientierung erleichtern.

(ied)
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