Solingen Orchester-Musiker sollen auf mehr Gehalt verzichten

Solingen · In einem Punkt sind sich die Kulturausschuss-Vorsitzenden aus Solingen und Remscheid einig: Die Einsparung von einer Million Euro – 500 000 Euro pro Stadt – halten beide für unrealistisch. "Wir werden Probleme haben", sagte jetzt Karl-Heinz Humpert, Vorsitzender des Remscheider Kulturausschusses. Wie sein Solinger Kollege Rainer Villbrock hält Humpert aber den Erhalt des Orchesters für möglich. Der Remscheider Rat hat die Verwaltung beauftragt, mit Solingen Verhandlungen über die Bergischen Symphoniker zu führen. Angesichts der schlechten Haushaltslage gibt es eine Zielvorgabe. Remscheid will seinen jährlichen Zuschuss von zwei Millionen Euro auf 1,5 Millionen senken.

Humpert ist der Meinung, an der Verkleinerung des Orchesters führe kein Weg vorbei. Ihm schweben acht Stellen weniger vor. Doch die Reduzierung des Personals werde nicht ausreichen. Außerdem rechnet Humpert damit, dass die Musiker auf mehr Gehalt verzichten. Das bisherige Entgegenkommen reiche nicht aus. Die Mitglieder der Symphoniker hatten sich bereiterklärt, für die Dauer von bis zu drei Jahren auf die Hälfte ihres 13. Monatsgehaltes zu verzichten. Daraus ergibt sich nach Berechnung der Deutschen Orchestervereinigung ein jährlicher Konsolidierungsbeitrag von bis zu 140 000 Euro. Im Gegenzug verlangen die Musiker die Zusicherung, dass es keine betriebsbedingte Kündigung geben darf. Humpert verwies darauf, dass im Öffentlichen Dienst schon lange kein 13. Monatsgehalt mehr in dieser Form existiere. Einsparpotenzial sieht er unter anderem noch bei der Geschäftsstelle in Solingen. Wenn die Verhandlungen zwischen den Gesellschaftern nicht das Einsparziel erreichen, hofft Humpert auf die Wirtschaft. Er kann sich vorstellen, dass Unternehmer das Orchester unterstützen.

(RP)
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