Solingen Orchester - Sparziel deutlich verfehlt

Solingen · Die beiden Gesellschafterstädte Remscheid und Solingen haben ein halbes Jahr über die Zukunft der Bergischen Symphoniker verhandelt. Unterm Strich kommt die Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis, dass beide Städte durch neue Sparbemühungen ihren Zuschuss an das Orchester um jeweils 190.000 Euro senken könnten. Die Ratsmehrheit in Remscheid hatte als Zielmarke 500.000 Euro ausgegeben. Nur 38 Prozent der Summe, die im Haushaltssicherungskonzept der Stadt als Einsparung hinterlegt ist, wurde somit erreicht.

 Bleiben die Stühle der Symphoniker bald leer? Die Gesellschafterstädte Remscheid und Solingen könnten ihre Zuschüsse an das Orchester um jeweils 190 000 Euro senken. Doch das reicht nicht aus, um das Sparziel zu erfüllen.

Bleiben die Stühle der Symphoniker bald leer? Die Gesellschafterstädte Remscheid und Solingen könnten ihre Zuschüsse an das Orchester um jeweils 190 000 Euro senken. Doch das reicht nicht aus, um das Sparziel zu erfüllen.

Foto: Moll (Archiv)

Sollte die Ratsmehrheit an ihrem Beschluss festhalten, erhält Solingen zum Ende des Jahres einen Brief, in dem dem Mitgesellschafter mitgeteilt wird, dass ab Januar 2014 die Stadt ihren Zuschuss in Höhe von knapp zwei Millionen Euro nicht mehr an die Orchester GmbH überweisen wird. Das würde die Insolvenz der GmbH und das Aus des Orchesters bedeuten.

Die Zusammenfassung der Verhandlungsergebnisse zeigen mehr Punkte auf, über die man sich nicht einigen konnte, als Punkte, über die ein Konsens zu erzielen war. Eckpfeiler der Einsparungen sind die Reduzierung der Personalkosten. Das Orchester soll auf 66 Planstellen schrumpfen. Zudem soll ein Haustarifvertrag vereinbart werden. Außerdem wird vorgeschlagen, die Anzahl an Aushilfen für Konzerte zu verringern. In der Summe ergibt das eine Reduzierung der Kosten um insgesamt etwa 380 000 Euro. Allerdings handelt es sich dabei um Spekulationen und nicht um verbriefte Ergebnisse. Der Deutsche Bühnenverein weist darauf hin, dass die Einsparungen mit einem Haustarifvertrag wohl nicht in voller Höhe zu erreichen wären. Mit dem Vorschlag, den Verteilerschlüssel bei den Zuschüssen neu zu berechnen, hat sich Remscheid nicht durchsetzen können. Solingen besteht weiter darauf, dass beide Gesellschafter zu gleichen Teilen das Orchester bezahlen. Solingen will auch an den Einsparungen komplementär beteiligt werden. Würde Solingen auf das Geld bei der Einsparrunde verzichten, hätte Remscheid mit der Summe von 380 000 Euro etwa 71 Prozent der Sparvorgabe erreicht. Bei den Mietkosten für den Proberaum "Am Bruch" will Solingen Remscheid entgegenkommen und mit 25 000 Euro die Hälfte übernehmen. Die Möglichkeit, die Symphoniker auf ein C-Orchester zu verkleinern, wurde von Solingen abgelehnt. Dieser Vorschlag hätte betriebsbedingte Kündigungen zur Folge und würde die Möglichkeiten, das Orchester zu vermarkten, deutlich reduzieren. Remscheid hingegen lehnt den Solinger Vorschlag ab, Anteile der Orchester GmbH in eine Betreibergesellschaft zu überführen. Remscheid kann nicht erkennen, dass sich daraus ein Steuervorteil ergeben sollte, heißt es.

Die Orchesterfreunde haben laut Arbeitsbericht abgelehnt, als dritter Gesellschafter der GmbH beizutreten und damit mehr finanzielle Verpflichtungen zu übernehmen.

(RP)
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