Solingen Orkan löst Großeinsatz der Feuerwehr aus

Solingen · Umgestürzte Bäume, demolierte Autos: Tief "Thomas" traf Solingen schwer. An der Wupper gab es Hochwasseralarm.

An der Wipperaue und in Unterburg war die Feuerwehr im Dauereinsatz und errichtete mit Sandsäcken Barrieren gegen Hochwasser.

An der Wipperaue und in Unterburg war die Feuerwehr im Dauereinsatz und errichtete mit Sandsäcken Barrieren gegen Hochwasser.

Foto: Schüller

Für die Karnevalisten war es großes Glück. Den ganzen Tag hatte der schwere Orkan einen Bogen um die Klingenstadt gemacht - und so dafür gesorgt, dass die Partys zum Auftakt des Straßenkarnevals an Altweiber wie geplant und ausgelassen über die Bühne gehen konnten. Aber das sprichwörtlich dicke Ende kam dann doch noch: In der Nacht zu gestern hat Sturmtief "Thomas" auch über Solingen mit Böen von bis zu 100 km/h gewütet und in weiten Teilen des Stadtgebietes für phasenweise chaotische Verhältnisse gesorgt.

So musste die Feuerwehr, die zwischenzeitlich mit rund 130 Kräften im Einsatz war, allein bis Mitternacht zu insgesamt 32 Unglücksorten ausrücken. In Ohligs war beispielsweise in der Nähe der Hofschaft Schnittert ein etwa 20 Meter großer Baum auf die Gleise der Bahnstrecke gestürzt und hatte Signalleitungen beschädigt. In Gräfrath wiederum saßen dutzende Menschen für mehrere Stunden im Dunkeln, da ein Stromverteilerkasten der Stadtwerke von abknickenden Ästen in Mitleidenschaft gezogen worden war. Und an der Wupper in Höhe der Wipperaue wurde schließlich sogar Hochwasseralarm ausgerufen, nachdem der Pegel des Flusses bereits am frühen Abend einen bedenklich hohen Stand erreicht hatte.

Dort, wie auch in Unterburg, wo der Eschbach über die Ufer zu treten drohte, wurden deshalb von der Freiwilligen Feuerwehr Sandsackbarrieren errichtet, ehe die Einsatzkräfte am frühen Freitagmorgen eine erste Entwarnung geben konnten. So seien bei dem Unwetter zum Glück keine Menschen verletzt worden, hieß es aus der Leitstelle. Und zudem hätten sich die durch das Sturmtief angerichteten Schäden ebenfalls in engen Grenzen gehalten, zogen die Verantwortlichen eine zunächst vorsichtige Zwischenbilanz.

Die sich gestern dann bestätigte - zumindest bezogen auf die Hochwassergefahr. "Wir verzeichnen wieder sinkende Pegelstände", sagte am Mittag beispielsweise eine Sprecherin des für die Sicherheit an Gewässern zuständigen Wupperverbandes, die auf Anfrage unserer Redaktion überdies betonte, die Wettervorhersagen für die kommenden Tage würden eher günstig aussehen.

Gleichwohl waren die Folgen von "Thomas" in der Region noch eine ganze Weile zu spüren. Vor allem Bahnkunden wurden am Freitag auf eine Geduldsprobe gestellt, weil der Orkan nicht nur in Solingen, sondern auch in Wuppertal Zerstörungen an den Gleisanlagen angerichtet hatte. Aus diesem Grund kam es am Vormittag zu einigen Verspätungen sowie großräumigen Umleitungen von Zügen.

Derweil erlebten in der Klingenstadt vor allem die Besitzer mehrerer Autos am Freitag ein böses Erwachen. Am Schitterter Weg in Ohligs und an der Schnitzlerstraße in Gräfrath waren in der Nacht Bäume auf die Wagen der Betroffenen gestürzt. Zwar wurden auch dabei keine Menschen verletzt. Indes kam bei den Fahrzeugen eine hohe Schadenssumme zusammen. Insgesamt lag der Schwerpunkt der von Orkan "Thomas" verursachten Schäden mit unter anderem umgestürzten Plakatwänden im Westen der Stadt.

(or)
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